Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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In Wald und Siedlungsraum müssen Bäume gefällt werden

Ein eingewanderter Pilz befällt die beliebte Baumart Esche und verursacht das Eschentriebsterben. Die Mehrheit aller Eschen im Kanton Zürich sind befallen.

Auch das Forstrevier Pfannenstiel-Süd ist betroffen. Stark befallene Bäume können plötzlich umstürzen und stellen daher eine Gefahr dar. Sie müssen rasch gefällt werden.

Die Revierförsterin hat in Meilen insgesamt 37 betroffene Teilgebiete ausgeschieden und dort die kranken Bäume erfasst. Da 21 Teilgebiete eine Gemeindestrasse tangieren, werden zahlreiche Eschen entlang dieser Strassen in den kommenden Monaten gefällt werden müssen. Die Bevölkerung wird über temporär gesperrte Strassenabschnitte während der Fällarbeiten informiert.

Eingeschleppter Pilz schwächt die Eschen

Das Eschentriebsterben, auch bekannt als Eschenwelke, ist eine schwere Baumkrankheit, die von einem aus Ostasien eingeschleppten Pilz verursacht wird. Die Sporen des Pilzes werden vor allem durch den Wind über grosse Distanzen verfrachtet und infizieren die Eschen hauptsächlich über die Blätter. Findet der Pilz Eingang in den Stammfuss, stirbt der Baum schnell ab. Eine so geschwächte Esche wird häufig zum Opfer sogenannter Sekundärinfektionen und läuft schliesslich Gefahr, umzustürzen.

In der Schweiz wurde das Eschentriebsterben erstmals 2008 im Grossraum Basel festgestellt. Die Krankheit ist inzwischen in allen Regionen des Landes verbreitet, und bis heute sind keine wirkungsvollen Massnahmen gegen das Eschentriebsterben bekannt. Aufgrund der Sporenbildung des Erregers ist die vollständige Beseitigung des infektiösen Materials aus einem befallenen Gebiet nicht möglich. Auch die Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln wäre weder sinnvoll noch im Wald erlaubt.

Hoffnung auf die Vererbung von Resistenzen

Neueste Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass einzelne Bäume resistent bleiben oder sich sogar vom Pilzbefall erholen können. Die Abteilung Wald des Kantons Zürich empfiehlt daher, dass gering befallene oder gesunde Eschen erhalten und gefördert werden, da sie eine allfällig vorhandene Resistenz an ihre Nachkommen weitergeben und so eine langfristige Erhaltung dieser Baumart gewährleisten könnten.

Wann Eschen gefällt werden müssen

Es gibt vor allem zwei Gründe, kranke Eschen zu fällen: aus Sicherheitsgründen entlang von Strassen und auf viel frequentierten Wegen oder wenn eine klare Holzentwertung droht. Diesen pragmatischen Umgang pflegt auch die Revierförsterin, welche in einem ersten Schritt die sturzgefährdeten Eschen entlang von Meilemer Strassen und Wegen erfasst hat. Diese Bäume stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko für Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer dar und werden daher in den kommenden Monaten gefällt.

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