Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Huldigung an Wolfgang Amadeus Mozart

Am Sonntag gab es in der reformierten Kirche Lieder und Klavierwerke des Wunder-Meisters zu geniessen – mit Sopranistin Martina Jankova, Pianist Gérard Wyss und Sprecherin Claudia Blersch.

Konzertreihe Meilen
Gérard Wyss, Martina Jankova und Claudia Blersch (v.l.) durften verdienten Grossapplaus entgegennehmen. Foto: Oliver Dähler

Mentorin Annette Bartholdy konnte eine den warmen Kirchenraum gut füllende Zuhörerschaft begrüssen, welche der klirrenden Kälte dieses Wintertages wohl nur zu gerne entflohen war.

Das die Saison prägende Motto «Un moto di gioia» war denn auch passend die Betitelung des Anfangsliedes des ersten Blocks von sechs Liedern (es folgten noch «An die Freude» – «Ridente la calma» – «Zufriedenheit» – «Oiseaux, si tous les ans» – «Dans un bois solitaire»).

Musikalisches Einvernehmen

Martina Jankova stieg beherzt ein, mit guter Technik die Kirchenakustik auslotend, dieweil Gérard Wyss einmal mehr seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Begleiter erster Güte nachging. Das musikalische Einvernehmen in Selbstverständlichkeit war bemerkenswert – eine reine Freude!

Alsbald begann Gérard Wyss dank ausgeklügelter Anschlagstechnik klangschön und agogisch lebendig das Adagio der Sonate Es-Dur KV 282. Mozart komponierte sie 18-jährig auf der Reise nach München (1774/75) in einem Zyklus von sechs Sonaten. Spielfreudige Kindlichkeit wechselten unter Gérard Wyss› Händen in den zwei anderen Sätzen (Menuetto I/II und Allegro) ab mit gekonnter Zugriffigkeit.

Theatralisch farbig

In den drei folgenden Liedern («Komm, liebe Zither», «Der Zauberer» und, sehr berühmt, «Das Veilchen») agierte Martina Jankova unter Einsatz von Mimik und Gestik theatralische Farbigkeit vermittelnd und von Gérard Wyss genial unterstützt. Dieser nahm sich in der Folge der Fantasie c-moll KV 475 aus dem Jahr 1785 mit ausserordentlich diversifiziertem Anschlag an: feinste Piano-Passagen wechselten ab mit adäquater Verve, was den Meister verriet.

Im letzten Teil des fünfteiligen Programmreigens waren neun Lieder angesetzt: «Abendempfindung» – «Warnung» – «Die Alte» – «Wenn Du fein artig bist» – «Traumbild» – «Kinderspiel» – «Sehnsucht nach dem Frühling» – «An Chloé» – «Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte». In Intervallen wurden dazwischen diverse Mozart-Briefe (partiell von herbem Charakter) von Sprecherin Claudia Blersch gelesen, teilweise mit Unterstützung von Martina Jankova, den facettenreichen Charakter «Wolfgangerls» (wie ihn sein Vater nannte) einmal mehr farbig beleuchtend. Den überaus grossen Applaus verdankten die sympathischen Künstler mit «Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein», und die Begeisterung war übermächtig – die Kirche bebte!

Man darf sich freuen auf das «Frühling»-Konzert vom 2. März. Es gastiert das Quatuor Terpsycordes Quartett mit Annette Bartholdy, gespielt werden Werke von Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart.

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