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Das, was den Zuschauern in der Allmend am Freitagabend geboten wurde, war alles andere als ein Augenschmaus. Für Glücksgefühle sorgte eigentlich nur Felix Oesch hinter dem Tresen, der mit seinem Bier die Stimmung des Publikums etwas heben konnte.
Doch von vorne. Für sein viertes Saisonspiel hatte es der von Verletzungen und Ausfällen geplagte HC TSV Meilen immerhin geschafft, eine Mannschaft mit zwei Auswechselspielern aufzubieten. Mit dem SC Volketswil 2 kam ein alter Erzrivale zu Besuch – mit Betonung auf alt. Auch die Seebuben sind nicht mehr die Jüngsten, doch bei Volki sind sogar Jahrgänge wie 1959 und 1966 keine Seltenheit. Im Gegensatz zu Meilen hatten die Gäste aber immerhin eine volle Bank zu bieten. Und aus vergangenen Spielen war den Seebuben bekannt, dass die Volketswiler Haudegen zwar langsames, aber solides Handball spielen. Die Devise der Meilemer hiess deshalb: Aufs Tempo drücken.
Das Spiel startete aus Sicht der Seebuben eigentlich ganz passabel. Bald schon lagen sie deutlich in Führung, während die Gegner sage und schreibe 16 Minuten brauchten, um überhaupt zwei Tore zu erzielen. So schien alles auf Kurs zu sein für einen Kantersieg. Doch für einen solchen braucht es Tore, viele Tore. Und genau da liegt der Hund begraben. Denn obwohl die Meilemer mit Gegenstössen und Spielzügen immer wieder frei zum Torschuss kamen, machte der gegnerische Goalie eine Chance nach der anderen zunichte, den Rest regelte die Torumrahmung. Asmir Muric wäre es bei einem Penalty sogar beinahe gelungen, das Auffangnetz hinter dem Tor zu verfehlen. Es war wie verhext – die Bälle wollten einfach nicht ins Netz. Die Götter der Chancenauswertung scheinen in dieser Saison nicht auf der Seite der Meilemer zu stehen. Immerhin zeigten sie in der Defensive eine Top-Leistung, und auch Goalie Manu Votapek lieferte eine bemerkenswerte Paraden-Parade.
Beim Halbzeitpfiff zeigte die Matchuhr 14:4 für Meilen an – doch dieses Zwischenresultat spiegelte bei weitem nicht die drückende Überlegenheit der Seebuben. Zudem mussten sie damit rechnen, dass sich auch Volketswil noch einmal aufrappeln würde. Und tatsächlich wagten die Gegner sofort nach Wiederanpfiff mehr Torschüsse, wobei ihnen die Meilemer Defensive durchaus behilflich war. Der inzwischen eingewechselte Simi Tremp im Tor wurde völlig alleingelassen. Und auch im Angriff hatten sich die Seebuben inzwischen dem Stil ihrer Gegner angepasst. Sie spielten nun statisch, ideenlos und fehlerhaft. Das Niveau der Partie erreichte seinen Tiefpunkt.
Zum Glück standen bei den Seebuben noch Spieler wie Elio Brändli oder Johannes «Johnny» Rüegg auf dem Platz. Am rechten Flügel – der wohl undankbarsten Position für Rechtshänder – sorgten sie inmitten des Trauerspiels für etwas Spektakel. Elio Brändli traf zwei Mal praktisch aus dem Nullwinkel und setzte sich danach sogar noch als treffsicherer Kreisläufer in Szene. Und Johannes Rüegg zimmerte mit spektakulären Flugeinlagen die Bälle ins Netz, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Auch wenn die Volketswiler nun öfter zum Torerfolg kamen, war der Meilemer Sieg nie wirklich gefährdet. Beim Schlussresultat von 31:18 waren wohl beide Teams heilfroh, als die Sirene erklang und damit den Weg zum kühlen Bier wies. Dieses half, diese Jammerpartie zu vergessen.
Am 3. November geht es weiter – hoffentlich mit attraktiverem Handball. Erneut heisst der Gegner Volketswil, allerdings wartet beim Auswärtsspiel in der Halle Gries die zweite Mannschaft, die bisher noch keinen einzigen Sieg eingefahren hat. Für Meilen sind die zwei Punkte also Pflicht.
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