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Grundsteinlegung auf der Stelzen

Auf der Baustelle mitten im Dorf neben der katholischen Kirche gehen die Arbeiten voran: Vergangene Woche war Grundsteinlegung für 32 kostengünstige Wohnungen und etliche Gewerberäume.

Grundsteinlegung Stelzen_web
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«In Anlehnung an den derzeit stattfindenden Giro d’Italia sind Sie Augenzeugen des Starts zur Königsetappe im Mehretappenrennen Stelzen», begrüsste Peter Jenny die Gäste. Der Vizepräsident der Gewomag (Gemeinnützige Wohnbau Meilen AG) und verantwortliche Projektleiter blieb in seiner Ansprache beim Bild des Radrennens.

Er blicke zurück auf eine «schon mehrere Jahre dauernde Grossveranstaltung», die im April 2018 mit dem «Prolog» begonnen habe: Damals wurde die Absichtserklärung von reformierter Kirchgemeinde als Baurechtgeberin sowie Gewomag als Baurechtnehmerin unterzeichnet.

«Vorbereitung der Rennstrecke»

Als Start zur ersten Etappe bezeichnete Peter Jenny die Ausschreibung des Studienauftrags, der vom Team Steib Gmür Geschwentner Kyburz Partner AG (SGGK) gewonnen wurde – das Architekturbüro trage seither unangefochten das Leadertrikot.

Auch die «Etappe ‘Flurweg nach Umlegung via Privatweg’» fand in Peter Jennys Ansprache Erwähnung. Er bezeichnete sie schmunzelnd als «nicht besonders spektakulär». Ein Rekurs blockierte den Baubeginn vorübergehend, doch im Juni letzten Jahres wurde die Baubewilligung erteilt, und ab Oktober 2022 «wurde die Rennstrecke für die heute beginnende Königsetappe vorbereitet» – sprich, die Aushubarbeiten konnten in Angriff genommen werden, und im November feierte man den offiziellen Spatenstich.

Speziell tiefer Baurechtszins

Für die Grundsteinlegung hatte Gesamtplaner Beat Gitz ein langes Rohr als «Zeitkapsel» vorbereitet, das nun mit diversen Objekten befüllt wurde. Peter Jenny steuerte seitens der Gewomag verschiedene Dokumente bei, unter anderem ein Exemplar des Meilener Anzeigers vom 9. Dezember 2022 mit dem Nachruf auf Irene Ritz. Die im November verstorbene Gemeinderätin war treibende Kraft hinter dem Projekt gewesen und hatte viel Herzblut investiert.

Andrea Picenoni, Kirchgemeindepräsident der Reformierten, stiftete ein «Heimatbuch Meilen», das 2022 schwerpunktmässig dem Thema Kirche gewidmet war. Er erwähnte den sozialen Zins der reformierten Kirche als Baurechtgeberin für 60 Jahre: «Der Zins ist viel tiefer angesetzt als der Marktpreis. Das hat zur Folge, dass ein kostengünstiges Wohnen und Arbeiten im Zentrum von Meilen ermöglicht wird.» Die Zusammenarbeit mit den Exponenten der Gewomag sei exzellent, freundlich, zielorientiert und sachbezogen.

Gemeinderat Heini Bossert als Vertreter der Gewomag-Hauptaktionärin legte eine Kopie der Baubewilligung von 2022 ins Rohr, und Martin Zihlmann, der katholische Pfarradministrator und somit Vertreter des Nachbargrundstücks,  zückte eine Liste mit den Namen der Erstkommunionkinder: «Sie leben eventuell noch, wenn die Zeitkapsel einst ausgegraben wird.»

Das Metermass des Poliers

Auch eine Frau ergriff das Wort: Viktoria Kelderer von SGGK Partner AG ist Projektleiterin im Generalplanerteam und erklärte, für sie und alle anderen Teammitglieder sei mit dem Baubeginn ein grosser Moment gekommen, auf den seit vier Jahren hingearbeitet werde: «Mit Vorfreude blicken wir auf die Baustelle.» Neben einigen Ansichten des Projekts legte sie die Kopien von Plänen in die Zeitkapsel. Darauf ist die Lage des Rohrs speziell vermerkt.

Und zu guter Letzt hatte es darin genau noch Platz für das Original-Metermass des Poliers, welcher von einem Vertreter der Baumeisterfirma Spleiss beigesteuert wurde. Schliesslich griffen fünf Männer und eine Frau zu drei Schaufeln und bedeckten die Zeitkapsel mit Kies, bevor zwei Bauarbeiter mit Hilfe des Krans den Rest erledigten.

Bezug im Spätherbst 2024

Im Anschluss an die Grundsteinlegung wurde ins Kirchenzentrum St. Martin zu heissem Fleischkäse und Kartoffelsalat geladen, wo als «Bhaltis» für die Gäste schon Gläser mit Meilemer Bienenhonig warteten. Er stammt aus der Umgebung der Feldner Überbauung Ländisch, die ebenfalls der Gewomag gehört. Imker ist der dortige Hauswart Marco Pezzani.

Der Bezug der Wohnungen und Gewerberäume ist in ungefähr anderthalb Jahren geplant, oder wie es Peter Jenny formulierte: «Mit dem Gesamtsieg vor Augen wird das Team SGGK mit Sicherheit nochmals das Beste geben und im Spätherbst 2024 den Siegerpokal in Empfang nehmen dürfen.»

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