Drei Tage später jedoch erfreuten sich die Gläubigen seiner Auferstehung, die Freude war himmelhoch jauchzend. Trauer und Freude innerhalb so kurzer Zeit zu erleben, war (und ist) für die Glaubenden eine emotionale  Berg- und Talfahrt.

Die Tage von Karfreitag über Ostersamstag zu Ostern sind im Christentum ein Übergangsritual. Dieser verkehrte Übergangsritus – denn es geht vom Tod zum (ewigen) Leben – ist der eigentliche Kern des Christentums, in dem sich die Wirklichkeit Gottes durch tragische Dramatik und jubelnde Freude und nicht zuletzt durch die Herausforderung der Vernunft in eigentümlicher Weise manifestiert. In der reformierten Kirche Meilen werden diese drei Tage feierlich begangen.

Bach auch im Gottesdienst

An Karfreitag gestaltet Pfarrer Erich Wyss die Predigt zu Johannes 19,16–30. Passend zu diesem Feiertag werden Auszüge aus Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion den Gottesdienst musikalisch unterstützen. So besteht für alle, die keine Tickets für die abendliche Aufführung in der Kirche erhalten haben sollten, eine Möglichkeit, Bachs Werk in Auszügen zu hören.

Ökumenisches Osterfeuer auf dem Dorfplatz

In der Osternacht am darauffolgenden Samstag startet der Gottesdienst ökumenisch auf dem Dorfplatz, und nach dem Anzünden der Osterkerzen am Osterfeuer machen sich die beiden Konfessionen in ihre Kirchen auf, um ab 21 Uhr das Osterlicht zu feiern.

Nach dem Gottesdienst mit dem reformierten Pfarrteam trifft man sich im Martinszentrum bei der katholischen Kirche zum Eiertütschen und Apéro. Der Ostergottesdienst wird von Pfarrer Marc Stillhard gestaltet. Thomas Goetschel spielt im Rahmen der J.S.-Bach-Musikreihe «Solowerke für Viola da Gamba». Während allen drei Gottesdiensten wird das Abendmahl gefeiert.

Gottesdienste: Karfreitag, 29. März, 9.45 Uhr, reformierte Kirche, Pfarrer Erich Wyss; Samstag, 30. März, 20.30 Uhr, Pfarrteam, Osterfeuer Dorfplatz, dann reformierte Kirche; anschliessend ökumenisches Eiertütschen im katholischen Martinszentrum; Ostersonntag, 31. März, 9.45 Uhr, reformierte Kirche, Pfarrer Marc Stillhard, mit Thomas Goetschel, Viola da Gamba.