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Kürzlich trafen sich 16 der 21 noch lebenden Pfadfinder im Pfadiheim Buech, um die glückliche Heli-Rettung vor 50 Jahren aus der tief verschneiten Alpe Groppo zu feiern.

Die damals 24 Pfader waren von ihrem Zeltlager in Cimalmotto im hinteren Maggiatal über den Passo del Groppo (2516 mü.M.) bei schönstem Wetter und gut ausgerüstet in sechs Stunden bis zur italienischen Alpe Groppo im Valle Antigorio gewandert.
Da die Wanderung wegen schlechten Wegen auf italienischer Seite anstrengender war als geplant, und um Lebensmittel einzukaufen, legten die Pfadis auf der Alp bei schönem Wetter einen Ruhetag ein. In der Folgenacht wurden sie vom Schnee überrascht.
Trotz etwa 30 Zentimeter Neuschnee versuchten sie am Morgen, in die Schweiz zurückzukehren, sahen sich aber wegen einem Lawinenniedergang unterhalb des Groppopasses zur Rückkehr gezwungen. Sie harrten dann während drei Tagen dicht zusammengedrängt bei permanentem Schneefall in der Alpe Groppo aus.
Trotz spartanischen Essensrationen (zwei Mahlzeiten pro Tag, beispielsweise ein Militärguetzli, ein Viertel Apfel und ein Schoggitäfeli) herrschte gute Stimmung in der kleinen Alphütte. Tagsüber unterhielten sie sich mit Witzen, Spielen und dem Austausch von Kochrezepten.
Als es am Nachmittag des dritten Tages kurz aufhellte, wurden die vermissten Pfadis von einem Rettungsheli gesichtet und die jüngsten vier ausgeflogen. Abends erreichten italienische Bergretter mit Esswaren die Alp, sie wurden herzlich empfangen. Am nächsten Morgen – inzwischen lag über einen Meter Neuschnee – konnten bei strahlendem Wetter alle Pfadis mit zwei Armeehelikoptern und einem Heli der Rettungsflugwacht nach Cimalmotto zurückgeflogen werden. Das unter der Schneelast zusammengebrochene Zeltlager musste abgeräumt werden. Am Folgetag reisten die Pfadis glücklich, erschöpft und dankbar zurück nach Meilen, wo sie am Bahnhof von Behördenmitgliedern, den Eltern und der Bevölkerung herzlich empfangen wurden.
Später wurden die Bergretter in einer Villa in Como im Beisein von Regierungsvertretern beider Länder sowie von Pfadis und Eltern mit Goldvreneli, Urkunde und feinem Essen geehrt.
Am kürzlichen Jubiläumstreffen im Pfadiheim Buech konnten die Geretteten dank Fotos, einem Lagerfilm, Ausschnitten aus Zeitungen und Tagesschau Erinnerungen auffrischen. Es herrschte eine ausgesprochen gute Stimmung. Ins Gefühl starker Verbundenheit – obschon sich einzelne seit Jahrzehnten nicht mehr getroffen hatten – mischte sich tiefe Dankbarkeit über den glücklichen Ausgang des Abenteuers.
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