Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Gemeinsam gegen invasive Neophyten

Gebietsfremde Arten wie das Einjährige Berufkraut verdrängen die heimische Pflanzenwelt und schaden der Biodiversität. Helfen Sie mit bei der Bekämpfung.

Unterscheidet sich mit seinen sehr schmalen Blütenblättern und dem hohen Wuchs klar von Gänseblümchen oder Kamille: Das Berufkraut. Fotos: zvg

Invasive Neophyten sind gebietsfremde Pflanzenarten, die beabsichtigt oder unbeabsichtigt über natürliche Verbreitungsgrenzen hinweg transportiert wurden. Sie breiten sich auf Kosten einheimischer Arten effizient aus, sind nur sehr schwer unter Kontrolle zu bringen und bedrohen in zunehmendem Masse die biologische Vielfalt. Zudem können sie sich negativ auf die Gesundheit von Menschen auswirken (Allergien) und Infrastrukturen beschädigen.

Unscheinbar und heimtückisch

Nur ein kleiner Teil der gebietsfremden Pflanzen verhalten sich bei uns invasiv, d.h. breiten sich unkontrolliert aus und führen in der Folge zu Problemen. Der andere Teil dieser Arten verschwindet schnell wieder oder fügt sich einigermassen problemlos in unsere Pflanzenwelt ein. Invasive Neophyten hingegen verursachen grosse Schäden verschiedenster Art. Dazu gehören gesundheitliche Schäden bei Mensch und Tier sowie Schäden an Bauwerken, Uferbefestigungen und Infrastrukturanlagen sowie die Verdrängung einheimischer Arten.

Das Einjährige Berufkraut breitet sich unkontrolliert aus und verdrängt zunehmend die einheimische Vegetation. Übernahmen in diesem Ausmass zerstören das natürliche Gleichgewicht und haben weitreichende Auswirkungen auf unsere gesamte Flora und Fauna. Das Berufkraut unterscheidet sich mit seinen sehr schmalen Blütenblättern und seinem hohen, aufrechten Wuchs ganz deutlich von Gänseblümchen oder Kamille.

Verdrängung heimischer Arten

Ein einzelnes Berufkraut am Wegrand mag harmlos aussehen: Ein zartes, kleines Blümchen mit schmalen weissen Blütenblättchen. Gut möglich, dass man es auf dem Sonntagsspaziergang nicht mal bemerkt. Doch dieses unscheinbare Blümchen ist in Wirklichkeit eine heimtückische invasive Pflanze. Bereits in wenigen Tagen können von jedem einzelnen der weissen Blütenköpfchen Hunderte Samen zu Boden fallen. Unter guten Bedingungen bildet sich schnell ein lockerer Bestand, der die ganze Wiese bedecken kann. Noch hat es viel Begleitflora, und man kann darüber streiten, ob das Berufkraut wirklich ein Problem darstellt. «Noch», denn schon dieser Bestand verursacht einen erhöhten Aufwand, der bereits mehrere Jahre lang konsequent bekämpft werden muss.

In nur wenigen Jahren hat sich aus dem einzelnen Berufkraut ein sehr dichter Bestand gebildet. Andere Arten werden stark verdrängt, die Biodiversität nimmt ab. Im Boden schlummern viele tausend Samen. Diesen Bestand zu entfernen wird viele Jahre dauern, jedes Jahr mehrere Einsätze nötig machen und viel Geld kosten.

Ihre Mithilfe ist gefragt

Bund, Kantone und Gemeinden bekämpfen invasive Neophyten mit grossem Aufwand. Trotzdem sind sie auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen, um die Verbreitung ausreichend einzudämmen. Bitte helfen Sie mit, denn nur gemeinsam werden wir dem Einjährigen Berufkraut Herr. Kontrollieren Sie Ihre Gärten, Umschwünge und Ländereien (auch Waldstücke) regelmässig und reissen Sie das unscheinbare Blümchen rigoros aus. Entsorgen Sie blühende Pflanzenteile über die Kehrichtverbrennung. Halten Sie auch auf Spaziergängen die Augen offen.

Sie tun damit der Gemeinde, dem Unterhaltsdienst und vor allem der einheimischen Natur einen grossen Gefallen. Vielen Dank.

Mehr Informationen zum Thema Neophyten: www.zh.ch/neobiota

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