Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Gefahr im Tobel wegen kranken Eschen

In den nächsten Tagen werden im Meilemer Dorfbachtobel instabile Bäume gefällt, welche Spaziergänger gefährden könnten. Trotzdem bleibt ein Teil des Tobels noch längere Zeit gesperrt.

Für Wanderer kein erfreulicher Anblick: Aktuell ist der Einstieg ins Tobel beim Burgrain noch verboten. Foto: MAZ

In der warmen Jahreszeit ist der Weg durch das Dorfbachtobel, beginnend wenige Gehminuten hinter dem Getränkemärt Urs Rauch am Burgrain, ein beliebter Ort: Für Spaziergänger, Velofahrer, Kinder und Hündeler, die Ruhe suchen und an besonders heissen Tagen das immer kühle Wasser des Bachs geniessen möchten. Im Schatten von Bäumen führt der Weg aufwärts, hinter dem Alterszentrum «Platten» und am Weiler Burg vorbei bis nach Toggwil. Die Gemeinde hat sogar eigens einen «Abenteuerweg» für Kinder eingerichtet, der – eigentlich – durchs Tobel führt.

Plötzliches Umfallen nicht ausgeschlossen

Seit einigen Wochen ist der untere Teil des attraktiven Weges aber gesperrt, ohne dass die Fussgänger auf den ersten Blick erkennen könnten, weshalb. Was ist passiert? – «Im April ist eine grosse Esche auf den Wanderweg gestürzt, ganz ohne ersichtlichen Grund», berichtet Gemeindeschreiber Didier Mayenzet. Begehungen mit einem Förster hätten anschliessend gezeigt, dass nicht nur diese eine, sondern gleich mehrere Eschen am Weg an der Eschenwelke leiden. Eine Krankheit, welche die Stabilität der betroffenen Bäume einschränkt: «Ein plötzliches Umfallen ohne Fremdeinwirkung ist nicht ausgeschlossen», so der Gemeindeschreiber.

Alle kranken Bäume, rund 30 Stück, wurden durch den Förster identifiziert und markiert, denn sie müssen zwingend beseitigt werden. Andernfalls könnten sie die Fussgänger gefährden. Indes: «In einer ersten Etappe dürfen nur 25 Bäume mit dem Helikopter gefällt und ausgeflogen werden», sagt Didier Mayenzet. Die weiteren fünf Bäume können aus technischen Gründen erst entfernt werden, wenn sie kein Laub mehr tragen, also in den späteren Herbstmonaten.

Sicherheitsholzschlag genehmigt

Schon bei den ersten gut zwei Dutzend Eschen ist für die Fällarbeiten eine Sondergenehmigung des Kantons erforderlich, denn jetzt herrscht eigentlich Schonzeit: Im Kanton Zürich dürfen normalerweise zwischen dem 1. März und dem 31. Juli keine solchen Arbeiten ausgeführt werden, um die Tierwelt nicht zu belästigen und keine Nester oder andere Lebensräume zu schädigen.

Der sogenannte Sicherheitsholzschlag wird von Stephan Schmid, dem stellvertretenden Revierförster des Forstreviers Pfannenstiel Süd, in Absprache mit dem Kanton organisiert – der Dorfbachtobelwanderweg steht in der Verantwortung des Kantons Zürich. Dabei ist der Termin für den Holzschlag auch vom Wetter abhängig, «angedacht ist ein regenfreier Tag im Zeitfenster bis 28. Mai», so Didier Mayenzet. Die grossen Bäume werden stückweise aus dem Wald geflogen und in der Nähe zwischengelagert, bevor sie später weiterverarbeitet werden.

Wieder offen vom Einstieg ins Tobel bis zum Weiher

«Das Tobel ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Bevölkerung wie auch für die Bewohner des nahegelegenen Alterszentrums Platten», sagt Didier Mayenzet. Der Gemeinde sei es ein Anliegen, den Zugang zum Tobel zumindest teilweise rasch zu ermöglichen.

Nach Abschluss des ersten Holzschlags wird deshalb der Wegabschnitt zwischen der Plattenstrasse (Einstieg oberhalb des Alterszentrums Platten) und der Wampflen geöffnet, so dass man das Tobel queren kann, und der Zugang ins Tobel ab Burgrain (Getränke Rauch) bis zum Weiher ist wieder begehbar. «Was leider weiterhin und möglicherweise bis Ende Jahr gesperrt bleibt, sind der Wegabschnitt vom Alterszentrum bis zum Weiher und der Abschnitt vom Weiher bis unterhalb des Weilers Burg», bedauert Didier Mayenzet. Eine Umleitung via Platten ab Friedhof bzw. via Veltlin ab Zweienbachweiher ist signalisiert.

Ersetzt werden müssen die gefällten Bäume übrigens nicht, denn es wachsen genügend Ahorne, Buchen, Weisstannen und Fichten nach.

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