Auf dem Programm standen Dvoráks Sinfonie «Aus der Neuen Welt», die der Komponist während seines zweijährigen Aufenthalts in New York schuf, und Tschaikowskys Nussknackersuite.

Herzlicher Applaus durchbrach die erwartungsvolle Stille im Publikum, als Konradin Herzog beschwingt seinen Platz am Dirigentenpult einnahm und sogleich den Einsatz zur schwermütigen Einleitung der Sinfonie gab. Bald kündeten Hornstösse und markanter Trommelwirbel die neue Welt an, und die grosse Orchesterbesetzung füllte den Raum mit klanglicher Wucht, in der sich die einzelnen Instrumentengruppen aber transparent voneinander abhoben.

Prägnante Bläsersoli bildeten mit ihren schlichten, volkstümlichen Melodien einen beseelten Kontrast zu den kraftvollen Orchester-Tutti. Besonders innig gestaltete das Englischhorn im 2. Satz den berühmten Trauergesang, die Vertonung einer indianischen Totenklage.

Die acht Instrumentalsätze aus dem Ballett «Der Nussknacker» widerspiegeln den Märchencharakter der literarischen Vorlage mit silbernen Klängen, eingängigen Melodien und rassigen Tänzen, die das Orchester mit Präzision und mitreissendem Schwung darbrachte. Vor allem spielte es sich im «Valse des fleurs» nach betörenden Harfenklängen in eine Walzerseligkeit hinein, die sich fast körperlich aufs Publikum übertrug.

Nach der Zugabe strömte das begeisterte und beglückte Publikum aus dem warmen Kirchenraum hinaus in die regennasse Nacht; vielleicht mit den heiteren Melodien des Blumenwalzers im Ohr und Dreivierteltakt im Gemüt.

Anlässlich der Aufführungen in Zürich (Kirche St. Jakob) und Egg (Ref. Kirche) konnten die Zuhörer das wachsende Vertrauen und die intensive Verflechtung von Orchester und Dirigent gleichsam erspüren. Auch diese beiden Konzerte waren bestens besucht und ernteten grossen Beifall.