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Eine Veranstaltung des Forum Berufsbildung im biz Meilen zeigte, wie Beiträge auf Social Media die Bekanntheit eines Ausbildungsplatzes erhöhen. In einigen Berufen ist es nämlich gar nicht so einfach, Interessenten für eine Lehrstelle anzusprechen.
Viele Unternehmen setzen noch auf den klassischen Weg, wenn sie Lernende suchen: Auf den entsprechenden Plattformen wird die freie Stelle ausgeschrieben und eine ausführliche schriftliche Bewerbung verlangt
Evelyne Bosshard, Leitung Berufsbildungskurse bei EB Zürich, zeigte, dass KMU gut beraten sind, den Puls der Zeit aufzunehmen, um die Aufmerksamkeit der jungen Generation auf sich zu lenken. Sie gab Tipps zum Einsatz von kurzen, authentischen Auftritten auf den bekannten Social-Media-Kanälen und empfahl, eine Strategie zu entwickeln, um das Unternehmen bei Jugendlichen sichtbar zu machen.
Kurz, humorvoll, etwas schräg
Nicola Looser vertrat an der Veranstaltung die jungen Erwachsenen. Er ist Mediamatiker in Ausbildung und erzählte den Anwesenden mit anschaulichen Beispielen, welche Art von Beiträgen bei den Jugendlichen Aufmerksamkeit erhalten und gut ankommen: «Ein Post muss kurz sein, nicht länger als 30 Sekunden, und er soll möglichst humorvoll und gerne etwas schräg sein.» Ein Beitrag, der bei der Zielgruppe Anklang findet, wird kommentiert und weitergeleitet und bekommt dadurch erhöhte Aufmerksamkeit.
Nicola Looser selber hatte als erstes auf TikTok nach entsprechenden Beiträgen gesucht, nachdem er eine ausgeschriebene Lehrstelle gesehen hatte. «Ein cooler Beitrag geht viral, wenn er von sehr vielen Leuten gesehen wird. Der Algorithmus führt dazu, dass die Firma bekannt wird. Aber sie sollte schon regelmässig Posts veröffentlichen», erklärte er.
Keine Vorstellungsgespräche mehr bei Coop
Dass Coop den Paradigmenwechsel bei der Suche nach Lernenden bereits vollzogen hat, erzählte Prisca Mognetti, zuständig für die Berufsbildung. Der Detailhandelsriese bildet über 3000 Lernende in 33 Berufen aus und geht ganz auf die Erfahrungswelt der Jungen ein. «QR-Codes auf unseren Prospekten führen zu Kurzfilmen über die Lehrberufe bei uns mit unterschiedlichen Avataren.» Wer sich angesprochen fühlt, kann sich seinerseits mit einem rund dreiminütigen Kurzfilm direkt auf Instagram, WhatsApp oder auf dem firmeneigenen Stellenportal bewerben. Vorstellungsgespräche werden keine mehr geführt.
Prisca Mognetti ist sich bewusst, dass dem Grossunternehmen Coop für die Erstellung von digitalen Inhalten mehr Ressourcen zur Verfügung stehen als einem KMU. «Für den Entscheid, wen wir als Lernende auswählen, ist aber noch immer die Schnupperlehre zentral, wo wir die Ressourcen der Bewerber mit den Anforderungen an den Beruf abgleichen», erklärte sie.
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