Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

«Ein Zweig aus Meilen wäre perfekt»

Morgen in einer Woche messen sich in Meilen rund 300 Jungschwinger im Alter von 8 bis 17 Jahren. Die kleinen «Bösen» werden zum 80. kantonalen Nachwuchsschwingfest auf der Allmend erwartet.

Ab 8 Uhr wird auf sechs Schwingplätzen um den Einzug in den Schlussgang gekämpft. Dieser wird voraussichtlich gegen 17 Uhr stattfinden. Geschwungen wird über den ganzen Tag, einzig von 12 bis 13 Uhr gibt es eine einstündige Pause.

Für das Publikum sind um die Schwingplätze herum Sitzgelegenheiten vorbereitet, und bereits ab 6.30 Uhr gibt es in der Festwirtschaft Kaffee und Gipfeli. Später können sich die Besucherinnen und Besucher mit Pommes, Grilliertem oder Glacé verpflegen. Nach dem Schlussgang findet der festliche Anlass mit der Rangverkündigung seinen Abschluss.

Einer der teilnehmenden Jungschwinger ist der Meilemer Julian Bolleter vom Schwing-Klub Zürichsee rechtes Ufer. Der Sohn von Anna und Edwin Bolleter erzählt, wie er zum Schwingen kam, was seine Ziele sind und was er sich vom «Kantonalen» auf der Allmend erhofft.

Julian, wie lange schwingst Du schon?

Ich habe als Fünfjähriger angefangen, schwinge also seit fünf Jahren.

Obwohl Schwingen unser Nationalsport ist, ist er bei den Jungen nicht so beliebt wie zum Beispiel Fussball. Wie bist du zum Schwingsport gekommen?

Meine Eltern haben im Fernsehen Schwingen geschaut – ich glaube, es war der Brünigschwinget –, und ich habe mich dazugesetzt. Ich fand lässig, was ich da sah, und wollte es auch ausprobieren. Also durfte ich bald in Stäfa zu einem Schnuppertraining. Ich habe den Sport sofort geliebt, und die ganze Atmosphäre nur schon im Training war cool, ich wusste sofort, ich möchte weitermachen.

Was gefällt dir besonders gut?

Mir gefällt, dass ich meine ganze Energie reingeben kann. Stärke zu zeigen und meine Kraft zu brauchen, finde ich gut. Auch, dass man ab und zu richtig «durebiisse» muss. Und auch neben dem Sägemehl ist die Stimmung unter Schwingern einfach toll. Das Teamgefühl ist super und es macht Spass, auch Schwinger aus anderen Kantonen kennenzulernen. Die trifft man dann immer an den Schwingfesten wieder. Ich habe so schon tolle Freundschaften geschlossen.

Hast du einen Lieblingsschwung?

Der Kurz. Es war der erste Schwung, den ich gelernt und beherrscht habe. Er ist relativ einfach, und der Gegner ist bei diesem Schwung schnell unten. (Der Gegner wird aus dem Stand mit einer Rechts- oder Linksdrehung auf den Rücken gelegt. Der Kurz ist der häufigste Griff auf dem Schwingplatz. Bekannte Kurz-Züger sind zum Beispiel Kilian Wenger, Matthias Glarner oder Christian Stucki, Anm. d. Red. )

Das kantonale Nachwuchsschwingfest kommt nach Meilen. Also ein Heimspiel für dich?

Ja, klar. Das ist mega cool. Noch lieber wäre es mir gewesen, wenn das Schwingfest direkt in Obermeilen stattgefunden hätte. Aber ich freue mich darauf, auf der Allmend anzutreten. Es ist natürlich super, wenn die Anfahrt so kurz ist. Normalerweise müssen wir sehr früh aufstehen, um pünktlich an den Schwingfesten zu sein.

Musstest du dich qualifizieren? Was waren die Bedingungen?

Eine Qualifikation war nicht nötig, man muss nur Mitglied in einem Schwingclub sein. Und natürlich in der richtigen Alterskategorie.

Wie oft trainierst du?

Einmal pro Woche für zwei Stunden. Es gibt immer Ausdauer- und Krafttraining zum Aufwärmen, wir gehen draussen rennen und machen Kraftübungen im Sägemehl. Danach gehts ans Schwingen. Dort sammeln wir Praxiserfahrung, und es wird uns die richtige Technik gezeigt.

Was sind deine Ziele?

Für den Anfang möchte ich unbedingt mal ein Schwingfest gewinnen. Bisher hat es erst für die Clubschwinget gereicht. An Pfingsten habe ich es am Schwingfest in Galgenen in den Schlussgang geschafft, leider habe ich dort dann aber verloren. Natürlich freue ich mich über jeden Zweig, den ich schon gewinnen konnte und noch gewinnen werde. Besonders in Meilen wäre ein Zweig perfekt, und der ist auch mein Ziel. Ich hoffe, es klappt, auch wenn es nicht ganz einfach wird. Wenn ich dann in acht Jahren bei den Grossen mitschwingen kann, würde ich gerne ein paar Kränze gewinnen. Schwingerkönig muss ich aber nicht unbedingt werden.

Hast Du ein Vorbild?

Matthias Sempach fand ich immer toll. Aber auch Daniel Bösch ist cool. Bei den Aktiven gefällt mir Michael Ledermann sehr gut.

Was machen sie besser als alle anderen?

Daniel Bösch ist einfach cool. Und er hat viel gewonnen. Bei Michael Ledermann fasziniert mich die Technik. Da ist er mega gut. Und Matthias Sempach war schon immer mein Lieblingsschwinger. Er gefällt mir einfach.

80. kantonales Nachwuchsschwingfest, Samstag, 16. Juli, Sportanlage Allmend Meilen. Anschwingen um 8.00 Uhr, Festwirtschaft ab 6.30 Uhr. Schlussgang und anschliessende Rangverkündigung voraussichtlich gegen 17 Uhr. Anreise: Es stehen nur wenige Parkplätze zur Verfügung. Es wird empfohlen mit dem öV, zu Fuss oder mit dem Velo anzureisen.

Steckbrief

Name: Julian Bolleter

Alter: 10

Verein: Schwing-Klub Zürichsee rechtes Ufer

Schwinger seit: 5 Jahren

Lieblings Schwung: Kurz

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