Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Ein wunderbares Sommernachts-Jazzfest

Als am Freitagabend um 18.00 Uhr Jazzeral ihre ersten Akkorde in den Himmel über der Kirchgasse schickten, waren die Festbänke und Stühle rund ums Zelt bereits gut belegt. Das Jazzfest konnte beginnen.

Auch in der Folge verstanden es die Musiker von Jazzeral, das Publikum mit ihrer lebendigen Musik zu bewegen. Im Wechsel mit dem Trio des hervorragenden Blues-Gitarristen Al Jones sorgten sie bis kurz vor Mitternacht für Stimmung in der Kirchgasse.

In gewohnter Professionalität eröffnete das Zurich Jazz Orchestra das Festival im Jürg-Wille-Saal. Das eher ruhige Duke-Ellington-Programm brachte einen Klassiker der Jazzgeschichte auf die Bühne.

Erneute Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern

Alle Formationen konnten sich von Beginn an über ein sehr hohes Publikumsinteresse freuen. So wurde auch das Anna Lena Quintett im Keller des Ortsmuseums von dem grossen Besucherstrom überrascht. Das machte deutlich, dass die Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern beim Publikum in Meilen nicht nur auf reges Interesse stösst, sondern immer wieder positive Eindrücke hinterlässt. Das Quintett hat denn auch die Erwartungen nicht enttäuscht und die Ohren und Herzen des Publikums berührt. Ähnlich verhielt es sich im Chilesaal mit dem Boogie-Pianisten Thomas Scheytt. Mit seinem zupackenden Stil gewann er sogleich die Besucher für sich. Das rhythmische Klatschen seines Publikums war bis auf die Seestrasse zu hören.

Ein Erlebnis im Baukeller und ein Highlight im Löwensaal

Ein regelrechtes Ereignis waren Les Haricots Rouges. Nachdem sie lange Jahre nicht mehr in Meilen aufgetreten waren, standen sie nun endlich wieder auf dem Programm. Eng sassen die Meilemerinnen und Meilemer im Baukeller nebeneinander. Alle wollten die Truppe, die sich vor vielen Jahren in die Herzen der Meilemer gespielt hatte, endlich wieder sehen. Mit grossem Applaus wurden die sechs Musiker willkommen geheissen. Und auch wenn sie in den vergangenen Jahren nicht jünger geworden sind, unterhielten sie sowohl im Baukeller als auch am nächsten Abend im Jürg-Wille-Saal die Anwesenden bestens.

Ein weiteres Highlight am ersten Abend war schliesslich das Thierry Lang Trio. Mit unvergleichlichem Zusammenspiel nahmen Thierry Lang, Heiri Känzig und Andi Pupato die Zuhörer auf weite Reisen durch die Klangwelt des Jazz mit. Bereichert und beglückt dankte es ihnen das Publikum mit seinem Applaus.

Unvergessliche Entdeckung

Auch am nächsten Abend lud wunderbar warmes Wetter die Besucher in die Kirchgasse für Teil zwei des Festivals. Die Pfannenstiel Jazzband, die sich nun Ocean Cloud nennt, überzeugte durch ihre ausgefeilten Interpretationen von Jazzklassikern und Eigenkompositionen und führte dadurch dem Publikum die langjährige wertvolle Aufbauarbeit ihres Leiters Stefan Mächler vor Augen.

Mit richtig gutem Oldstyle Blues spielten Pat & the Blueschargers auf. Die Band, die schon vor drei Jahren in Meilen auftrat, überzeugte auch dieses Jahr. Krankheitshalber absagen musste das GDN Organ Trio im Keller des Ortsmuseums. Für sie trat das Elia Aregger Trio vors Publikum. Auch diese drei haben die Hochschule Luzern absolviert und gaben einen berührenden Einblick in das Schaffen der jüngsten Generation von Profi-Jazzern.

Im Chilesaal waren mit dem Adrian Frey Trio Profi-Jazzer am Start, die bereits über viel Erfahrung verfügen. Die in Meilen bis anhin noch unbekannte Formation spielte sich aber schnell in die Herzen ihrer Hörer.

Als eigentliche Entdeckung muss man Triosence bezeichnen. In Deutschland hat das Trio bereits einen Namen, in der Schweiz ist es erst wenigen bekannt. Wer immer sie aber an den 7. Meilemer Jazznächten hören konnte, wird sie nicht mehr vergessen. Wunderbare Melodien prägen ihren Sound, Spielfreude und Präzision setzen dem gekonnten Zusammenspiel die Krone auf. Zudem verstand es Bernhard Schüler, Pianist und Bandleader, mit humorvollen Geschichten und Anekdoten einen Einblick in die Entstehung der Stücke zu geben. Eine Standing Ovation war denn auch der spontane Dank des Publikums an die drei Musiker.

Gewaltiges auf die Beine gestellt

An beiden Abenden war die Kirchgasse belebt mit zufrieden plaudernden Menschen, die gerne auch das reichhaltige Food-Angebot ausprobierten. Zudem sorgte eine aufmerksame und fleissige Helferschar für einen reibungslosen Verlauf der 7. Meilemer Jazznächte. «Gewaltig, was ihr da auf die Beine gestellt habt», war eines der schönen Komplimente, die das OK seitens der festivalerfahrenen Musiker entgegennehmen durfte. Man kann nur hoffen, dass sich die Organisatoren bald an die Planung der achten Ausgabe dieses Festivals machen können.

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