Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Ein «unspielbares» Violinkonzert

Am 8. November präsentiert das Sinfonie Orchester in Meilen ein kontrastreiches Programm mit einer jungen Solistin in Pjotr Iljitsch Tschaikowskys virtuosem Violinkonzert und der feierlichen 7. Sinfonie von Jean Sibelius.

Tschaikowskys einziges Violinkonzert op. 35 entstand 1878 in Clarens am Genfersee, wo er sich nach einer schweren Depression und der Trennung von seiner Ehefrau zur Erholung aufhielt. Begleitet wurde er vom Geiger Josif Kotek, der ihn bei der Ausarbeitung der Solostimme beriet, und mit dem ihn eine glückliche Liaison verband. Die neu gewonnene Lebensfreude zeigt sich in der Virtuosität und Expressivität des Werks; der Solistenpart zählt mit atemberaubenden Läufen, Passagen in extrem hohen Lagen und tückischen Doppelgriffen zu den schwierigsten der Geigenliteratur. Der für die Uraufführung vorgesehene Violinist befand das Stück als «unspielbar».

Physische Herausforderung

Edna Unseld ist die Solistin in Tschaikowskys Violinkonzert und hat das Werk für die Aufführung mit dem Sinfonie Orchester Meilen ausgewählt. Für sie ist es «das grosse Konzert aus dieser Epoche, das jeder kennt». Besonders angetan ist sie von den Orchester-Zwischenspielen – «echte Gänsehaut-Stellen!» – und der Vielfalt an musikalischen Formen und Stimmungen. Die 13-jährige Geigenvirtuosin, die an internationalen Wettbewerben schon mehrere Preise gewonnen hat, meistert den technisch anspruchsvollen Solopart, findet die Länge der Komposition aber «physisch und für die Konzentration eine grosse Herausforderung».

Im Strom der Musik

Auf den fulminanten Schluss des Violinkonzerts folgt die schwermütige Einleitung zur 7. Sinfonie des finnischen Komponisten Jean Sibelius. Das 1924 uraufgeführte Werk ist im Übergang von der Spätromantik zur Moderne anzusiedeln. Mit der Überschrift «In einem Satze» weicht es von der traditionellen Viersätzigkeit ab, die ursprünglich mehrteilige Anlage ist aber deutlich hörbar. Da klar abgrenzbare Themen fehlen, bilden Ein- und Überleitungen eine fliessende Form mit sich wandelnden Motiven. In diesem Strom der Musik leuchten farbige, klangintensive Bilder auf und erzählen vom Licht des Nordens und der Weite der finnischen Taiga.

Der Dirigent Konradin Herzog wird bei allen Anlässen die Sinfonie von Sibelius kurz erläutern. Nach dem Konzert wird das Publikum um einen Beitrag in die Kollekte gebeten.

SOM-Winterkonzert: öffentliche Generalprobe am Mittwoch, 6. November, 19.30 Uhr, reformierte Kirche Meilen.

Konzerte am Freitag, 8. November, 19.30 Uhr, reformierte Kirche Meilen und Samstag, 9. November, 19.30, reformierte Kirche St. Jakob, Zürich.

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