Das druckfrische Exemplar des Heimatbuches 2022 lag stapelweise am Eingang zum Jürg-Wille-Saal des «Löwen» zur beliebten «Abholete» mit anschliessender Buchpräsentation bereit. Zusätzlich zum Heimatbuch, das sich in diesem Jahr dem Thema Kirche widmet, erhielten alle Bezüger das Büchlein «Meilens Bäche und Weiher», verfasst von Heimatbuch-Ehrenmitglied und Ortshistoriker Peter Kummer. Es ist eine Sammlung der in dieser Zeitung erschienenen Serie mit einigen Zusätzen: «Es kam ein ganzes Kapitel dazu. Es wurde ausserdem das eine oder andere Bild ergänzt und die Anhänge wurden erweitert», erklärte der Autor.

Begrüsst wurden die über 120 Gäste in diesem Jahr übrigens von Vizepräsident Ernst Mannes, der den Corona-geplagten Heimatbuch-Präsidenten Hans Isler gebührend vertrat.  Umrahmt wurde die Veranstaltung von einem Ad-hoc-Chor unter der Leitung von Kantor Ernst Buscagne. Der Gospelchor sang gemeinsam mit der Chorgemeinschaft Cantiamo insieme. Zusammen begeisterten sie das Publikum, welches zum Abschluss des Abends gar gemeinsam mit den Chören seine Gesangskünste unter Beweis stellen konnte.

Die Kirche und ihre Entwicklung

Gut die Hälfte des Buches sei den Kirchen gewidmet, sagte Heimatbuch-Redaktor Hans-Ruedi Galliker in seiner Buchpräsentation. Beleuchtet wurden die reformierte und die katholische Kirche sowie die Freikirche Chrischona: «Wir haben uns auf die Kirchen konzentriert, die in Meilen einen festen Standort haben», erklärt Galliker. In einem Zeitraffer durch Meilens Kirchengeschichte werden chronologisch «die wichtigsten Blitzlichter aus 1300 Jahren Kirchengeschichte» zusammengefasst, kirchliche Rituale und ihre Bedeutung in der heutigen Zeit werden betrachtet, und das Buch geht der Frage nach, warum besonders jungen Menschen die Kirche nichts mehr sagt. Dass das nicht für alle Jungen gilt, zeigt der Artikel über fünf Frauen, die sich in der Kirche engagieren. Sozialdiakonin Heike Kirschke und Pfarrer Erich Wyss berichten von der nach wie vor wichtigen Altersarbeit.

Marianne Trapletti und Barbara Pfenninger erzählen vom Integrationsprojekt «Café Grüezi International». Wie wichtig Kultur und Musik für die Kirche sind, erklärt Feyna Hartman.

Susy Sauter und Erika Wunderli berichten, warum sie sich entschieden haben, der Kirche den Rücken zu kehren, und unter dem Titel «Quo Vadis» wagen Kirchenvertreter einen Blick in die Zukunft. Auch die «Carte Blanche», verfasst von Lukas Spinner, befasst sich mit der Kirche: Der ehemalige reformierte Pfarrer teilt 16 Erinnerungen an seine Zeit in Meilen.

Eine bewegte Lebensgeschichte

Peter Kummer hat die Lebensgeschichte von Willy Schaer aufgearbeitet, der sich 1942 in einem Brief an seinen Feldmeilemer Arbeitgeber als «erster und einziger Schweizer in der Leibstandarte Adolf Hitler» bezeichnete. Kummer hat Schaers Lebensgeschichte, die von Feldmeilen an die deutsche Ostfront und in den Tod führte, aufgearbeitet.

Was den berühmten Dichter Rainer Maria Rilke mit Meilen verband, erzählt der Bericht von Daniela Fluder, die sich für eine Ausstellung im Ortsmuseum umfassend mit seinem Leben auseinandergesetzt hat. Dazu kommen Texte über die Meilemer Malerin Ida Gut-Hulftegger und über das musikalische Ausnahmetalent Hazy Osterwald, der viele Jahre in Meilen lebte.

Das Heimatbuch 2022 erzählt zudem von der Fasnacht, von 150 Jahren «Landi mittlerer Zürisee», 125 Jahren Schützeverein Feld-Meilen und 40 Jahren Naturschutzverein. In einem Nachruf wird Heiner Peter gewürdigt. Wie immer zeigt die Chronik für zwölf Monate, was in Meilen alles passiert ist.

Das Heimatbuch 2022 (32 Franken) und das Büchlein «Bäche und Weiher» (10 Franken) sind in der Papeterie Köhler, Dorfstrasse 84 zu beziehen. Beide zusammen gibt es für 40 Franken.

Der Bezug ist auch über die Website des Heimatbuchs möglich: www.heimatbuch-meilen.ch.