Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Die Pfannenstielgrenze

Im Prinzip, aber heute nicht mehr im Detail folgt Meilens Grenze gegen Südwesten dem Ross- bzw. Bünisbach bis zu dessen Quelle.

Oberhalb davon verläuft sie zuerst ein Stück weit dem Bannholzweg entlang, zweigt dann aber ab und strebt dem Kamm der Pfannenstielkette zu. Sie bildet danach nicht mehr die Grenze zu Herrliberg, sondern zu Egg. So könnte man sie ab dort auch die «Egger Grenze» nennen.

Pfannenstiel: Eher Rücken als Grat

Der Pfannenstiel bietet sich im Nordosten bis Norden für Meilen als natürliche Grenze geradezu an. Nur weist er nicht wie ein alpiner Berg einen Grat auf, sondern bildet einen vergleichsweise breiten Rücken. Somit ergibt sich für eine Grenzziehung im Vornherein ein gewisser Spielraum.

Was immer in früheren Jahrhunderten an kleinen Verschiebungen vorgenommen worden sein mag (was schwer zu erforschen wäre) oder auch nicht: Im Verlauf der letzten paar Jahrzehnte haben sich – ausgelöst durch die Waldzusammenlegung (u.a. die Verschiebung von Grundstücken) und den Bau neuer Strassen und Wege, worauf wir nochmals zurückkommen werden – eine Reihe relativ kleiner Verschiebungen ergeben. Wir verzichten darauf, diese im Einzelnen zu kommentieren, da der abgebildete exemplarische Planauszug bereits für sich spricht.

Anpassung an die Waldzusammenlegung

Die alte Grenze (auf dem betreffenden Plan gelb wiedergegeben) wirkt meist völlig willkürlich gezogen, und ihr Verlauf kann höchstens historisch erklärt werden (vielleicht durch alte Grundstückgrenzen), ist aber geografisch als rein künstlich zu bezeichnen.

Die neue Grenze (auf dem Plan rot) folgt dann – auf dem Planausschnitt seeseits der Herrliberger Seeweid – dem Bannholzweg und ein kleines Stück dem Cholrütiweg, bevor die Grenze im Wald zuerst ein Stück weit geradewegs Richtung Nord abschwenkt. Darauf verläuft sie heute nach einem Zick und einem Zack bald wieder Wegen entlang, wobei dies für die längste Strecke der Stuckiweg ist.

Die Zusammenlegung von Gemeindegrenze und Wegführung ist sicher von der Sache her sinnvoll und natürlicher als der alte Verlauf, aber eine echt natürliche Grenze ist dies selbstverständlich dennoch nicht – seit wann wären denn vom Menschen errichtete Wege «natürlich»?

Nochmals der Bünisbach

Vom Bünisbach war letztes Mal deshalb die Rede, weil dort der wechselnde Lauf des Baches ein Problem der Grenzziehung war. Jetzt erwähnen wir ein Abweichen von der Bachgrenze wegen des Ausbaus einer Waldstrasse der 1980er-Jahre, wie die kleinere Abbildung zeigt. Sie illustriert, dass die Zuweisung der Wegareale nach dem Kriterium des Unterhalts erfolgte – der soll ja nach Möglichkeit bei derselben Gemeinde liegen.

Wider alle Grundsätze

Von all dem Erwähnten her gesehen widerspricht der Grenzverlauf an einer bestimmten Stelle allen Prinzipien und auch den ursprünglichen Plänen der Waldzusammenlegung, und zwar an der Schlagstrasse oberhalb der Egger Guldenenhalden. Bisher hat diese Anomalie innerhalb eines Grundstückes der Waldkorporation noch niemand erklären können, obwohl sie nicht aus dem Mittelalter, sondern aus dem 20. Jahrhundert stammt…

Ausblick

Der Stuckiweg würde uns im Grenzverlauf bis zum Vorderen Pfannenstiel führen und weit darüber hinaus – womit wir ja bereits bei der Meilemer Ostgrenze wären. Aber eben nur wären: Denn eine wichtige Strecke bzw. Stelle haben wir ausgelassen, und die ist einerseits von historischer und dazu noch von allgemein-geografischer Bedeutung. Sie beinhaltet einen historischen Grenzstein mit allem Drumherum.

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