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Mit Verwunderung habe ich Herrn Morys Leserbrief im letzten Meilener Anzeiger zur Kenntnis genommen. Scheinbar wurde die Landesverfassung in letzter Zeit geändert – von «Deutsch» als offizielle Amtssprache in «Alemannisch» (die in der Schweiz am häufigsten verwendete Mundart).
Nun konnte ich selbst bei intensivster Suche keine entsprechende Verfassungsänderung finden. Im Gegenteil: Österreich, Deutschland und die Schweiz teilen sich alle dieselbe Amtssprache: «Deutsch».
Interessant ist auch eine weitere Aussage von Herrn Mory: «Hochdeutsch» stehe für Deutschland. Dabei stimmt diese Aussage grundsätzlich nicht. Das, was wir heute als «akzentfreies Hochdeutsch» bezeichnen, ist die verwendete Mundart im Grossraum Hannover. Dazu ist es die offizielle Schrift- und Schulsprache – wenn auch mit regionalen Besonderheiten in allen drei deutschsprachigen Staaten. In allen anderen Gebieten Deutschlands dominieren lokale Mundarten, die teils mehr (z.B. das Sächsische) teils weniger (z.B. das Bairische) mit der eigentlichen Schriftsprache gemein haben.
Für viele (gebürtige) Deutsche ist es in Wirklichkeit eine Frage des Respekts, ob man die lokale Mundart mit seinen Versuchen «verhunzt» oder lieber in der offiziellen Landessprache verbleibt. Dies gilt nicht nur für die Schweiz, sondern für die anderen deutschsprachigen Gebiete ebenso.
Die Benutzung der offiziellen Amtssprache als Zeichen fehlender Integration zu werten, finde ich daher mindestens fragwürdig.
Peter Müller, Meilen
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