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Die neue Ausstellung der Bolleter-Stiftung im Ortsmuseum Meilen würdigt den Künstler J.J. Meyer mit dem kuratorischen Blick des international bekannten Designers Alfredo Häberli.
Ab dem 13. September bis am 17. Dezember zeigt die Alfred und Margaretha Bolleter-Stiftung erneut eine eindrückliche Werkschau aus der umfangreichen Sammlung ihrer Bilder von Johann Jakob Meyer (1787 – 1858). Es sind Landschafts- und Städtebilder, die vor der Erfindung der Fotografie den Reisenden als Erinnerungsbilder dienten. Sie sind nicht nur Zeugen von den Anfängen des Tourismus, sondern darüber hinaus von hohem künstlerischem Wert. Auch andere Maler und Zeichner, sogenannte Kleinmeister, erkundeten damals ebenso die Welt. Doch J.J. Meyer gilt als einer der Besten unter ihnen.
700 Werke im Eigentum der Stiftung
Die Bolleter-Stiftung verwahrt im Kabinett des Ortsmuseums eine Vielzahl solcher Veduten des in Meilen geborenen Künstlers, und nebst der Unterstützung von Kunst und Kultur obliegt ihr die Aufgabe, in regelmässigen Abständen Werke des Vedutenmalers der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – ganz nach dem Wunsch der Stiftungsgründer Alfred und Margaretha Bolleter, die die über 700 Bilder zeit ihres Lebens gesammelt haben.
Entdeckerlust wecken
Als Kurator konnte der mit vielen Preisen ausgezeichnete und international tätige Designer Alfredo Häberli gewonnen werden. Er überschreibt diese Ausstellung mit «Detail Reich – Die Entdeckung des Unsichtbaren». Mit grossformatigen Bildausschnitten aus Meyers Zeichnungen lenkt er die Aufmerksamkeit auf winzige Details und lädt ein, den eigenen Blick zu schärfen, um gleichsam mit den Augen des Künstlers das Gesehene erlebbar zu machen.
Andernorts sind die Wände so gestaltet, dass man nahe an die Werke herantreten muss und über die feinen Striche und die Präzision der Darstellungen staunen kann.
Die auf offenen Holzkonstruktionen präsentierten kleineren Formate erinnern an Postkarten in alten Kiosken in Mailand oder Paris. Häberlis Gestaltung der Ausstellung lässt Meyers Veduten in immer wieder anderem Licht erscheinen und weckt Entdeckerlust.
Jemand, der genau hinsah
Johann Jakob Meyer machte im 19. Jahrhundert mit seinen Werken die Welt für andere sichtbar, und man konnte durch sie Städte, Gletscher, Alpenpässe, europäische Fürstenhöfe und die Paläste des russischen Zaren bewundern, ohne selbst dort gewesen zu sein.
Alfredo Häberli stellt die Werke «des Reisenden mit Zeichenstift», wie er ihn nennt, im Museum mit derselben Sorgfalt aus wie Meyers Bilder einst entstanden sind. Der Maler und der Kurator begegnen sich hier in der Kunst des genauen Beobachtens.
«Was mich an Johann Jakob Meyer besonders fasziniert, ist seine Haltung. Er hat die Welt nicht aus Distanz betrachtet, sondern aus Nähe. Er war kein romantischer Künstler, der idealisiert hat, sondern jemand, der genau hinsah. Seine Werke verbinden Präzision mit Poesie, Dokumentation mit Gefühl. Gerade in einer Zeit, in der Bilder oft schnell und beiläufig entstehen, ist diese Haltung aktueller denn je» schreibt Alfredo Häberli im Prospekt, der im Museum aufliegt, und der die Annäherung des Kurators an den Künstler und sein Werk dokumentiert.
So trifft der Besucher auf eine ganz neue Art, wie Bilder ausgestellt werden können und wie ein Werk sehend verstanden werden kann.
Offen bis 17. Dezember
Die Vernissage findet am 11. September um 18.30 Uhr im Jürg-Wille-Saal des «Löwen» statt. Musikalisch umrahmt wird sie von einer ausgewählten Formation des Sinfonieorchesters Meilen.
Das Ortsmuseum Meilen ist während dieser Ausstellung vom 13. September bis am 17. Dezember immer am Samstag und am Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Führungen finden am 28. September, am 26. Oktober, am 8. November und am 23. November statt.
«Detail Reich – Die Entdeckung des Unsichtbaren», Vernissage, 11. September, 18.30 Uhr, Jürg-Wille-Saal, «Löwen». Ausstellung 12. September bis 17. Dezember, jeweils samstags und sonntags 14.00 bis 17.00 Uhr.
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