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Am Donnerstag letzter Woche konnten Interessentinnen und Interessenten im «Löwen» alles Wissenswerte zum Thema «Solaranlagen auf der eigenen Liegenschaft» erfahren. Fachleute gaben Tipps und beantworteten Fragen.
Noch nie waren die Voraussetzungen für eigenen Solarstrom besser als heute – davon sind die Experten überzeugt, die sich im gut gefüllten Löwen-Saal je einem spezifischen Themenbereich widmeten. Erneuerbarer Strom wird sicher immer wichtiger. Mehr Anwendungen denn je sind auf die Kraft aus der Steckdose angewiesen, so zum Beispiel die Wärmepumpenheizung oder das Elektrovelo.
Amortisation innert 15 bis 25 Jahren
Den Anfang machte Jürg Marti von Marti Energietechnik. Er erklärte, wie eine Solaranlage überhaupt funktioniert und welche Leistung von einer Photovoltaikanlage heute erwartet werden kann. Er zeigte auch, wie die einzelnen Anlagekomponenten aussehen und dass Module, die nach Süden ausgerichtet sind, mehr Strom produzieren als Module in kombinierter Ost-West-Richtung. Doch selbst Module an der Fassade bringen noch etwa 60% der Leistung von optimal ausgerichteten Dachmodulen.
Jürg Marti erläuterte ausserdem Kosten- und Rentabilitätsfragen und wies in diesem Zusammenhang auf die diversen Förderprogramme hin. Sein Fazit: Je nach Situation und Entwicklung des Strompreises liege die Amortisationszeit bei 15 bis 25 Jahren; im schlechtesten Fall sei die Anlage kostenneutral.
Wie gut eignet sich die Liegenschaft?
Die Energieberaterin der Gemeinde Meilen, Bettina Ebert Stoll, widmete sich der Frage, welche Hausdächer oder -fassaden sich für PV-Anlagen eignen. In diesem Zusammenhang ist die Website www.sonnendach.ch des Bundesamtes für Energie informativ: Auf die Adresse genau kann man hier unkomplizert abfragen, wie gut auf einer Skala von «hervorragend» bis «gering» das Dach oder die Fassade eines Gebäudes für die Nutzung von Solarenergie geeignet sind.
Interessant: Schatten reduziert die Leistung erheblich. Schon eine teilweise Verschattung kann den Ertrag der ganzen Anlage beeinträchtigen. Beachtet werden muss natürlich auch der Zustand des Dachs, bevor eine PV-Anlage geplant wird. Statische Fragen müssen geklärt werden, und allenfalls ist eine vorgängige Sanierung erforderlich.
Meist genügt das Meldeverfahren
Welche Bewilligungen erforderlich sind, um eine PV-Anlage zu realisieren, zeigte Beat Frischknecht, Co-Abteilungsleiter Hochbau der Gemeinde Meilen. Zu unterscheiden ist zwischen dem relativ einfachen Meldeverfahren (in Meilen mehr als 80 Prozent der Fälle), dem Anzeigeverfahren und dem ordentlichen Verfahren. Je nach Situation müssen hier unterschiedliche Vorschriften eingehalten werden.
Nick Bänninger von Solarchain AG empfahl, PV-Anlagen alle drei bis fünf Jahre reinigen zu lassen. Ein kostenpflichtiges Fernwartungs-System überwacht die Anlage rund um die Uhr und kann Probleme oft remote diagnostizieren und beheben, doch auch eine Vor-Ort-Wartung ist empfohlen. Spezialdienstleistungen wie die laufende Messung der Anlagequalität sind ebenfalls verfügbar.
Spezialthema Stockwerkeigentum
Tipps für das Leben mit PV-Anlage gab Lea Herzig von EP3 Partner AG Energieprojekte. Sie wies auf die Möglichkeiten von smartem Verbrauchsverhalten, Batteriespeichern und cleverem Energiemanagement hin, womit die Unabhängigkeit von Stromanbietern vergrössert werden kann.
Christopher Tillman widmete sich dem Spezialthema Stockwerkeigentum. Er referierte zu den rechtlichen Fragen beim Miteigentum. PV-Anlagen, die als «wertvermehrende nützliche bauliche Massnahme» gelten, werden oft über den Erneuerungsfonds finanziert. Christopher Tillman erklärte unter anderem, wie ein solcher von Anfang an clever geäufnet werden kann und welche Alternativen bestehen, zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit einem Investor (Contractor).
Besichtigungstermin direkt beim Eigentümer
Noch ausstehend sind nach dem ersten theoretischen Teil im «Löwen» drei abendliche Besichtigungen von Photovoltaikanlagen direkt vor Ort; heute 11. April in Meilen (EFH), am 16. April in Herrliberg (MFH) und am 1. Mai in Männedorf (halbtransparente Module im Strandbad). Kontakt: Hochbauabteilung Meilen, hochbau@meilen.ch.
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