Saftiggrünes Gras und trockenes Wetter begrüssten nach einer Woche Regenwetter die kleine Gruppe, die sich zum Spatenstich eingefunden hatte. Das neue Kleingarten-Areal liegt östlich der Hohenegg am westlichen Eingang zum Vita-Parcours und direkt bei der Bushaltestelle Zur Au. Begrenzt wird es von der Pfannenstielstrasse, einem Fussweg und viel Wald. Hier können voraussichtlich ab November 20 Pächter Schaufel und Hacke schwingen.

Pachtvertrag für 20 Jahre abgeschlossen

Einige der Pächter werden wohl Vertriebene aus Obermeilen sein, denn dieser neue Familiengarten entsteht nur deshalb, weil das dortige Gartenareal dem Neubauprojekt Burkwil weichen musste und vor einem Jahr geräumt wurde.

«Dass wir Obermeilen aufgeben mussten, war eine grosse Enttäuschung», erinnert sich Jacot Schneeberger. Er ist der Planer des neuen Areals und gehört zur Kerngruppe des Vereins für Familiengärten Meilen. «Vor einem Jahr hatte ich nicht daran geglaubt, dass wir nun effektiv den Grundstein für neue Gärten legen können.»

Dass es am Ende doch geklappt hat, ist auch der Hilfe der Gemeinde zu verdanken, die sich mit einem substanziellen Betrag an den Kosten für die Infrastruktur beteiligt, und die auch als Vermittlerin einsprang, als es galt, für den bisherigen Pächter, einen Landwirt, Ersatzland zu finden.

Das insgesamt 4292 Quadratmeter grosse Areal gehört dem Obermeilemer Weinbauern «Stikel» Schwarzenbach. Der Pachtvertrag mit dem Verein für Familiengärten wurde für 20 Jahre geschlossen.

Keine Gartenhäuschen geplant

Es besteht also eine grosse Chance, dass der markante «Grundstein» der Gärten mindestens für die zwei kommenden Dekaden an seinem Platz ruhen wird. Es handelt sich dabei um einen rotvioletten Melser Stein, den Vereinspräsident Franz Germann persönlich in der nordwestlichen Ecke des Areals platzieren durfte, mit Hilfe eines Baggers. Obwohl er erstmals in der Führerkabine eines solchen Gefährts sass, erledigte er seinen Job perfekt, assistiert von einem Mitarbeiter der Firma Kobel Gartengestaltung.

Die Gartenbaufirma wird sich um die Erstellung der vier Parkplätze und des Eingangsbereichs kümmern sowie den Wasserzugang zum Areal bereitstellen. Auch zwei Container werden aufgestellt und überdacht. Im einen wird das gemeinschaftliche Material gelagert, im anderen gibt es Stauraum für das Werkzeug der einzelnen Pächter. Selbst ein WC ist geplant, und ein stabiler Metallzaun wird die Gärten vor Füchsen und Rehen schützen.

Die klassischen Gartenhäuschen mit Sitzecke und Cheminée hingegen sind nicht vorgesehen, weil sich das Grundstück in der Freihalte- und Landwirtschaftszone befindet. «Kein Problem», findet eine anwesende Familiengärtnerin aus Feldmeilen, «ich komme nicht in meinen Garten, um zu wohnen, sondern um zu gärtnern.»

Die einzelnen Parzellen sind noch nicht fix vergeben

Der Verein verfügt des weiteren über 25 Gärten in Feldmeilen und 20 oberhalb der Chorherren, diese sind aktuell ausgebucht. Die Parzellen im Familiengarten Friedrichstall sind noch nicht vergeben. Interessenten können dem Verein beitreten, den Mitgliederbeitrag bezahlen und sich auf die Warteliste setzen lassen. Die konkrete Zuteilung der 20 je 100 Quadratmeter grossen «Blätze» erfolgt anlässlich der Frondienste, die aller Voraussicht nach Ende Oktober und Anfang November zu leisten sind, so müssen unter anderem innerhalb des Areals die Wasserzuleitungen zu den einzelnen Gärten in Freiwilligenarbeit verlegt werden. Gesucht wird übrigens auch noch ein Platzwart, der den aktuellen Platzwart ad interim ablösen könnte.

Zur Feier des Tages stiess man nach dem offiziellen Teil bei Schinkengipfeli und Gebäck auf gutes Gelingen an – natürlich mit einem feinen Tropfen aus dem Rebberg des Verpächters Schwarzenbach.

www.familiengaerten-meilen.ch