Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Der erste Projekt-Dirigent zeigte sein Können

Roman Brogli-Sacher, der erste von drei Projekt-Dirigenten, die zur Auswahl stehen für die Nachfolge von Kemal Akçag, hat sich für das diesjährige Winterkonzert des Sinfonie Orchester Meilen ein sehr anspruchsvolles Programm vorgenommen.

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Der Solistin Sonja Jungblut und dem Orchester gelang es mit Max Bruchs 1. Violinkonzert und Johannes Brahms 1. Sinfonie bravourös, das Publikum in den Bann zu ziehen und zu bewegen.

Gleich zu Beginn, im Vorspiel des berühmten Geigenwerks, überzeugte das Orchester unter dem präzisen Dirigat von Roman Brogli-Sacher durch seinen austarierten Klangkörper. Die virtuose Geigerin Sonja Jungblut fand in den Musikerinnen ein solides Fundament. Im Adagio berührte das zarte und feine Spiel der Streicherinnen und der Holzbläserinnen in Hochform die Zuhörenden. Kompetitiv und sehr energisch zeigten die Solistin und das Orchester im Finale, was die Essenz eines temperamentvollen Steigerungslaufs bedeutet – Allegro energico!

Die dann folgende Brahms-Sinfonie ist sehr anspruchsvoll und fordert alles – nicht nur von den Musikerinnen, sondern auch vom Komponisten, der über 14 Jahre mit diesem Opus gerungen hat. Der Einstieg mit dem ersten Sinfonie-Satz ist schwierig: die vielen dynamischen Wechsel, erdrückende Schwermut, dramatisch; dann Bewegungen, leicht tänzelnd vorgetragen – das Orchester wusste  zunehmend die Balance zu finden und kam immer besser ins Spiel. Der zweite Satz wurde mit viel Leuchtkraft, der dritte Satz sehr fliessend in seinem Volkstoncharakter präsentiert.

Zum Abschluss gelang dem Sinfonie Orchester Meilen in einem gehaltenen weiten Spannungsbogen der Einstieg ins Hauptthema – einmal mehr war ein Stimmungswechsel angesagt, den die Musikerinnen kraftvoll meisterten. Die Schwere verflüchtigte sich (Allegro – non troppo). Freude kommt auf! Die Musikerinnen schafften es «con brio». Applaus!

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