Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
AZ Meilen · Bahnhofstrasse 28 · 8706 Meilen · Telefon 044 923 88 33 · info(at)meileneranzeiger.ch

Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Den Alpen verpflichtet

«Das sieht doch jeder, der gerne in den Alpen wandert und aufmerksam ist: Da liegen immer wieder Taschentücher, Zigistummel, Masken – gerade an schönen Orten, wo man gerne Pause macht», sagt Thomas Pfeiffer.

Der in Meilen aufgewachsene Thomas Pfeiffer setzt sich ein für eine Bergwelt ohne Abfall. Foto: zvg

Der Abfall in den Alpen ist dem leidenschaftlichen Berggänger, der in Meilen aufgewachsen ist, seit längerem ein Dorn im Auge. «Ich ärgere mich und nehme dann irgendwelche Robidog-Säcklein zum Auflesen des Mülls.»

Mit dem Cleanbag auf Abfall-

sammeltour

Nun hat der 40-Jährige das Start-up Cleanpeak ins Leben gerufen, um des Problems im grösseren Stil Herr zu werden. Und das mit gleich zwei Strategien. Zum einen sollen die Wanderer in den Ferienregionen dazu motiviert werden, Abfall einzusammeln und mit ins Tal zu nehmen. Zu diesem Zweck können sie bei ihrem Hotel, im Tourismusoffice oder bei der Bergbahn einen «Cleanbag» beziehen, einen kleinen Müllbeutel. Als Motivation dient ein «Goodie», eine Aufmerksamkeit, die es nach getaner Arbeit im Tausch gegen den vollen Cleanbag bei Partnerunternehmen gibt, ein gratis Energy-Drink etwa.

«Das ist doch viel sympathischer, als mit Verboten und dem Mahnfinger zu arbeiten», sagt Thomas Pfeiffer. Er hofft, dass möglichst viele Unternehmen mitmachen und so ein ganzes Netzwerk an Umweltschützern entsteht.

Bisher an Bord sind das Hotel Schweizerhof auf der Lenzerheide und das «Peak’s Place» in Laax, die einen Versuchsbetrieb mit den Sammelbeuteln gestartet haben, im November werden die ersten Erfahrungen ausgewertet.

Kleiderkollektion zur Unterstützung

Als zweite Massnahme für den Schutz der Natur sollen regelmässig – und vor allem direkt nach der Skisaison, wenn der Schnee in den Skigebieten weggeschmolzen ist und die Hinterlassenschaften der Skifahrer sichtbar werden – sogenannte Mountain Cleanups stattfinden. Dabei wird in grossen Gruppen aufgeräumt und Abfall eingesammelt. «Dank Cleanpeak sollen Mountain Cleanups mit Freiwilligen zur Selbstverständlichkeit werden», wünscht sich Thomas Pfeiffer: «Und wir helfen den Destinationen in den Alpen ausserdem, sich positiv hervorzuheben, indem sie sich als verantwortungsvolle Gastgeber positionieren.»

Bis jetzt seien Mountain Cleanups viel zu wenig verbreitet. Pfeiffer schätzt, dass nur jede zehnte Destination in den Schweizer Alpen solche durchführt.

Zur Finanzierung und für die Organisation der Anlässe in der Schweiz sollen 5% des erwirtschafteten Umsatzes der Marke Cleanpeak eingesetzt werden. Bereits jetzt kann man Caps, Shirts, Halsschläuche und Strick-Sweater aus der Cleanpeak-Kollektion mit dem Logo, einem stilisierten Berg, kaufen. Hergestellt werden die Kleidungsstücke in Europa.

Partnernetzwerk aufbauen

Noch bis Mitte November läuft das Crowdfunding für Cleanpeak. 40’000 Franken benötigt Thomas Pfeiffer mit seinem vierköpfigen Helferteam, um das Projekt ins Rollen zu bringen: Um ein Partnernetzwerk aufzubauen und um den Webshop für die Marke zu lancieren, der letztlich auch die Abfall-Sammler und die Destinationen verbinden soll. Vorläufig arbeiten alle noch aus Überzeugung unentgeltlich. Thomas Pfeiffer seit Frühjahr 2022 sogar vollamtlich. Bevor er sein Herzensprojekt ins Zentrum seiner Arbeit stellte, war der ausgebildete Detailhändler mit einer Weiterbildung in Marketing und Kommunikation in unterschiedlichen Positionen im In- und Ausland tätig.

Cleanpeak über Crowdfunding unterstützen: www.crowdify.net/de/projekt/cleanpeak

teilen
teilen
teilen
XING
WhatsApp

Weitere aktuelle Artikel in der Kategorie Kultur / Politik

Weiterlesen
Weiterlesen
Weiterlesen