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Das Meilemer Handball-Wunder geht weiter

Der HC TSV Meilen holt sich gegen Züri Oberland den 12. Sieg in Serie und bleibt damit in dieser Saison ungeschlagen. Die Partie vom Samstag in Fehraltdorf zeigt aber auch, dass der Erfolg kein Selbstläufer ist.

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Für die Gegner der Meilemer Handballer muss es frustrierend sein – was auch immer sie aufs Feld werfen, es reicht offensichtlich nicht, die Seebuben zu schlagen, die in dieser Saison einen Sieg nach dem anderen einfahren. Mit nur einem Auswechselspieler gelang vor einer Woche sogar ein 35:25-Kantersieg gegen die SG Limmat, einer der besseren Gegner in der Liga. Vielleicht liegt es an der versammelten Handball-Erfahrung, welche die im Vergleich zu anderen Teams fast schon greisen Meilemer auf den Platz mitbringen. Vielleicht aber auch am Bier, das Felix in seinem Hallenbeizli nach jedem Training liebevoll ausschenkt. Die Frage stellt sich: Wer kann dieses Team noch schlagen?

Wie auch immer – am vergangenen Samstag mussten die Seebuben erneut in die Hosen steigen. Diesmal zu früher Morgenstunde (um 13 Uhr) auswärts gegen die SG Handball Züri Oberland, die sich mit Uznach den letzten Tabellenplatz teilt. Ein leichtes Spiel also, könnte man denken. Es lag wohl eher an der samstäglichen Verschlafenheit als an der Siegesgewissheit, dass die Meilemer zunächst einmal etwas überrumpelt wurden von einer bissigen Gegnerschaft, die gleich zu Beginn die Führung übernahm. Es brauchte einige Minuten, bis auch die Seebuben aufgewacht waren und merkten, dass es zum Gewinnen auch Tore braucht. Nun aber waren die Gelenke warm und die Wurfarme justiert. Während sich Topscorer Gjin Lasku noch auf der Bank ausruhen durfte, zeigte vor allem Patrik Gloor, dass sich jeder Verteidiger, der es mit ihm aufnehmen will. Warm anziehen muss. Derweil brillierte auch Reto «Böbäl» Gollob mit Präzisionsschüssen aus der zweiten Reihe, und Silberrücken Andreas «Baumi» Baumberger stellte am rechten Flügel seine Flugkünste unter Beweis. Auch wenn die Seebuben nicht ihre dynamischste Leistung auf den Platz brachten, wusste sich Züri Oberland kaum mehr zu wehren. Der Pausenstand von 20:10 schien darauf hinzudeuten, dass der Widerstand des Gegners längst gebrochen war.

In der Kabine war selbst Coach Danilo Graf auffallend entspannt und meinte, dieses Spiel sei wohl kaum mehr zu verlieren. Doch die Seebuben hatten ihre Rechnung ohne Züri Oberland gemacht, die nicht nur hochmotiviert, sondern auch mit einem neuen Torhüter aus der Pause kamen. Letzterer hatte es sich offensichtlich zum Ziel gesetzt, den Meilemern das Leben schwer zu machen. Diese wiederum gaben sich zwar nach wie vor Mühe, zeigten in ihren Schüssen aber eine merkwürdige Selbstgefälligkeit, sodass nicht nur der Torwart ein Chance nach der anderen vereitelte, sondern auch die Torumrandung. Den angereisten Meilemer Fans bot sich ein trauriges Bild: Innert zwanzig Minuten brachte die sonst so souveräne Mannschaft nur gerade vier Bälle ins Netz, während die Gegner nun Blut geleckt hatten. Auch ein Timeout konnte sie nicht davon abhalten, wenig später auf 24:22 zu verkürzen. Die Partie war nun wieder völlig offen. Das hatte nun auch Florian «Mare» Mörgeli gemerkt, der sich ein Herz fasste und mit einem bemerkenswerten Solo-Lauf der Torflaute ein Ende setzte. Mit vereinten Kräften und auch dank Rolf Daenzer, der als Wachmann zwischen den Pfosten über sich hinauswuchs, konnte die Führung in den letzten Minuten wieder leicht ausgebaut werden. Unmittelbar vor Schluss zeigte die Tafel den Zwischenstand von 29:25 – ein Ärgernis, zumal die Seebuben in dieser Saison bisher erst einmal weniger als 30 Tore erzielt haben. Doch ein Gewaltschuss von Böbäl in letzter Sekunde korrigierte auch diesen Missstand zum Schlussresultat von 30:25. Gerade nochmal gut gegangen.

In diesem Fall reichte eine starke erste Halbzeit, um trotz einer ausgedehnten Schwächephase in der zweiten Hälfte als Sieger vom Platz zu gehen.

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