Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Beim Schwimmen wird es etwas kühler

In Meilemer Hallenbad werden ab sofort Luft- und Wassertemperatur um 1 Grad gesenkt. Weitere Massnahmen zum Energiesparen könnten folgen.

Die Schliessung des Hallenbads wäre erst ein Thema, wenn es zu einer Kontingentierung der Energie kommt. Foto: MAZ

Seit März dieses Jahres befasst sich ein Sonderstab mit den Konsequenzen aus dem Ukrainekrieg. Geleitet wird der Stab von Gemeindepräsident Christoph Hiller. Waren zu Beginn vor allem die Ressorts Soziales und Schule gefordert, ist nun das Thema Energiemangel in den Fokus gerückt, weshalb neu auch die iNFRA dazugestossen ist. Die Infrastruktur Zürichsee AG wird als unabhängiges Unternehmen geführt und steht im Eigentum der Gemeinden Meilen und Uetikon a.S.

Brunnen im eingeschränkten Betrieb

«Der Sonderstab ist sich bewusst, dass primär Bund und Kanton in der Verantwortung sind», sagt Gemeindepräsident Hiller. Aktuell gibt es für Energie noch keine Kontingentierung. Strom zu verschwenden sei zwar auch unabhängig von der heutigen Situation falsch, so Hiller: «Es ist aber angesagt, darüber hinaus Energie zu sparen, vor allem dort, wo es ohne grosse Komforteinbusse möglich ist.»

Konkret hat der Sonderstab beschlossen, im Hallenbad Meilen die Luft- und die Wassertemperatur per sofort um je 1 Grad zu senken – also beispielsweise im Schwimmerbecken von 27 auf 26 Grad. Als zweite Sofortmassnahme werden der Springbrunnen vor der Seeanlage und die Laufbrunnen auf Gemeindegebiet mindestens bis Ende Winter abgestellt.

Allenfalls reduzierte Weihnachtsbeleuchtung

Weitere Einschränkungen je nach Versorgungslage sind möglich: Wie Christoph Hiller sagt, kommt zum Beispiel die Absenkung der Raumtemperatur in den öffentlichen Gebäuden in Frage. Dies auch  im Gemeindehaus, das allerdings mit Seewasser geheizt wird. Selbst eingeschränkte Betriebszeiten bzw. eine Schliessung der Sauna oder eine reduzierte oder gar keine Weihnachtsbeleuchtung könnten beschlossen werden. Weitere mögliche Schritte wären eine Schliessung des Hallenbads und der Stromtankstellen im Parkhaus. Ob und wann diese «Phase 2» der Energiesparmassnahmen umgesetzt wird, hängt davon ab, ob es zu einer Kontingentierung kommt.

Zudem ist vorgesehen, das Personal der Gemeindeverwaltung und die Lehrerinnen und Lehrer zu sensibilisieren, mit den Ressourcen haushälterisch umzugehen. Die nächste Rechnung der iNFRA soll ausserdem einen Flyer mit Energiespartipps für die Bevölkerung enthalten.

Neben dem Sonderstab beschäftigt sich auch der Kata-Stab Region Meilen mit dem Thema, speziell hinsichtlich der Konsequenzen auf die Blaulichtorganisationen und die Gesundheitsinstitutionen in seiner Zuständigkeit, also der Gemeinden Meilen, Herrliberg, Uetikon und Männedorf.

Vorbild sein und Zeichen setzen

Da in Meilen sowieso nur knapp 5 Prozent der öffentlichen Beleuchtung während der ganzen Nacht in Betrieb sind – die restliche Strassenbeleuchtung ist von 1 bis 5 Uhr abgeschaltet –, drängen sich hier keine Sofortmassnahmen auf. Die von der Gemeindeversammlung im Juni 2022 beschlossene Umstellung der gesamten Strassenbeleuchtung auf energiesparende LED erweist sich hingegen als weise. Sie wird wenn möglich vorgezogen und bereits ab erstem Quartal 2023 umgesetzt.

«Wir wollen Energie sparen ohne zu dramatisieren», sagt der Gemeindepräsident: «Auch wenn das vielleicht zum Teil nicht nur, aber auch symbolisch ist» – wie zum Beispiel die vorgezogene Umrüstung der Unterwasserscheinwerfer im Hallenbad auf LED. Es gehe nicht zuletzt darum, Vorbild zu sein und ein Zeichen zu setzen.

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