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Am letzten Samstag in der reformierten Kirche: «Concerto Veneziano», ein Konzert zum Bettag und Erntedank im Konzertzyklus Klangräume.
Johann Sebastian Bach (1685–1750) kannte die Werke von Kollege Antonio Vivaldi (1678–1741) so gut, dass er einige von dessen Orchesterwerken auf die Orgel übertrug. Barbara Meldau nahm sich jenes in a-moll vor. Ihr beherzter Einstieg war klangvoll, gefolgt von sensibler Registrierung, die Farbigkeit von Original und Kuhn-Orgel ins rechte Licht rückend – man begriff Bachs Faszination für Vavaldi–Werke sofort.
Anschliessend betrat das Capriccio-Barockorchester die Bühne, um sich venezianischen und deutschen Werken des Komponistenpaares anzunehmen: Das kurze Concerto per archi in Re minore RV 127 von Antonio Vivaldi gingen die Musiker unprätentiös, in lebendigem Tempo und mit gepflegtem Klang an und liessen im Schluss-Allegro gekonnte Barock-Figurationen hören, dass es eine Freude war. Der Einstieg in das folgende Concerto per Signora Anna Maria – con organo obligato in Do maggiore (RV 808) gefiel ebenso wie das gelungene Einvernehmen von Solo-Violine und Orgelpositiv.
Ein guter Gegenpol im instrumentalen Programmablauf war die Arie «Was Gott tut, das ist wohlgetan» aus der Kantate BWV 100 von Johann Sebastian Bach. Bariton-Solist Ernst Buscagne liess, vom Ensemble akkurat begleitet, dynamisch und agogisch gut gestützte Stimmgebung hören. Das vom Tutti sorgsam begleitete Tenuto liess gar aufhorchen.
Zur Bach-Gewichtung der Programmmitte war das Concerto a Cembalo e archi in La minore BWV 1055 angesetzt. Yves Bilger übernahm auf dem von Barbara Meldau eigens zur Verfügung gestellten Cembalo aus der Werkstatt von J. Krebs (Schaffhausen) den Solopart. Das Tasteninstrument gehört zu den dezentesten seiner Art, was die Mitspieler zu lobenswert grosser Zurückhaltung bewog. Die sorgsame Eröffnungsdynamik und berückend zarte Verzierungen im mittigen Larghetto zeigten die Sonnenseite des Tasteninstrumentes auf.
Die Wiederaufnahme des eingangs gespielten (Orgel-)Concertos in der von Vivaldi konzipierten Originalfassung des Concerto per due violinie archi in La minore RV 522 für zwei Solo-Violinen, Streicher und Continuo zeugte von kompetenter Programmierungskunst. Solistin Sabine Hochstrasser und Solist Christoph Rudolf überzeugten einmal mehr mit farbiger Dynamik. Sehr verhaltene piani und pianissimi des Larghetto e spiritoso kontrastierten aufs Beste die frech gebotenen Passagen virtuosen Genres im finalen Allegro.
Die Begeisterung war – nach Blumenübergabe – immens: langanhaltender Beifall zeugte davon.
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