Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Autorenlesung mit Otto C. Honegger

Der mehrfach ausgezeichnete Filmemacher, Fotograf, SRF-Journalist und Buchautor Otto C. Honegger war zu Gast in der Platten Meilen und las vor aus seinem Tatsachenroman «Der letzte Wille» .

Marie-Françoise Ruesch, Leiterin Marketing und Kommunikation, mit dem bekannten Gast.

In seinem neusten Werk erzählt Honegger die wahre Geschichte der vermögenden, zunehmend dementen Gerti Homberger, die von einem Versicherungsvertreter skrupellos betrogen und ausgenutzt wird. Der Betrugsfall sorgte in den 1990er-Jahren in Zürich für Aufsehen.

Ein immer aktuelles Thema

Ob Enkeltrick- oder Versicherungsbetrüger – das Thema Betrug an älteren Menschen ist heute so aktuell wie damals. Auch in den Medien wird es immer wieder thematisiert. Die Methoden der Betrüger werden allerdings immer dreister. «Um Betrugsfälle zu verhindern, braucht es Sensibilisierung und Aufklärung,» ist deshalb Serenella von Schulthess, Geschäftsführerin der Platten, überzeugt. Sie freute sich sehr über das grosse Interesse an der exklusiven Autorenlesung.

Ein abgeändertes Testament

Vor mehr als 30 Jahren hat in Zürich der Versicherungsbetrug an einer 90-jährigen, an Demenz leidenden, vermögenden Dame die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen. Otto C. Honegger ist dem Fall nachgegangen und hat intensiv recherchiert. In seinem Tatsachenroman beschreibt er die Geschehnisse rund um Gerti Homberger, ihre Familie und den schamlosen Betrüger Dr. Peter Gattiker.

Gerti Honegger lernt den Versicherungsvertreter Dr. Peter Gattiker kennen, als er ihr eine Lebensversicherung verkauft. Sie ist alleinstehend, vermögend und lebt bescheiden in einer kleinen Wohnung im Seefeld. Ihre Demenz schreitet voran, und sie wird immer vergesslicher. Ihre grosse Familie respektiert und schätzt die alte Dame sehr, und ihr jüngerer Bruder Oskar kümmert sich um ihr Vermögen und ihre Finanzen.

Dr. Peter Gattiker, ein gewiefter Versicherungsvertreter und Anlageberater, beginnt das Vertrauen der alten Dame für seinen finanziellen Vorteil auszunutzen. Er kauft in ihrem Namen zwei Wohnungen, eine davon bewohnt er selbst. Er schliesst für sie zwei Lebensversicherungen ab und setzt sich selbst als Begünstigten ein. Er bringt die Seniorin dazu, ihr Testament zu seinen Gunsten abzuändern. Seine Machenschaften führt er skrupellos weiter und lässt Gerti Homberger immer wieder Dokumente unterschreiben, mit denen er sich rechtlich absichert.

Die Familie wird gegenüber Gattiker misstrauischer und zeigt ihn schliesslich an. Im zweiten Teil des Buches beschreibt Honegger die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.

Die Realität übertrifft die Fiktion

Die wahre Geschichte basiert auf persönlichen Erlebnissen, Gesprächen mit Familienmitgliedern und Recherchen des Autors. Honegger sagt dazu: «In diesem Buch übertrifft die Realität die Fiktion. Alles beruht auf wahren Tatsachen. Einzig die Namen wurden abgeändert.» Das Drama um Geld, Gier und Gefühle stimmt nachdenklich und wühlt auf.

Marie-Françoise Ruesch, Leiterin Marketing und Kommunikation in der Platten, führte durch den Abend und moderierte die Diskussion nach der Lesung. «Herrn Honegger ist es mit seinem Buch gelungen, dem Publikum dieses ernste und aktuelle Thema informativ und zugleich spannend zu vermitteln. Beginnt man mit dem Lesen, lässt einen die Geschichte der Gerti Homberger nicht mehr los», bestätigt sie.

Sensibilisierung ist wichtig

Die Betrugsmaschen werden immer dreister, und mit der zunehmenden Digitalisierung braucht es noch mehr Sensibilisierung. Honegger riet den Zuhörern, ihre Angehörigen aufmerksam zu beobachten und beim kleinsten Verdacht sofort zu handeln.

Beim Apéro Riche im Anschluss an die Lesung, die am Donnerstag letzter Woche stattfand, diskutierten die zahlreich erschienen Gäste und liessen sich das neuste Werk von Otto C. Honegger signieren.

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