Wie Ursula Bonhage, Geschäftsführerin der Stiftung Stöckenweid auf Anfrage des Meilener Anzeigers mitteilte, beruht die Schliessung auf einer umfassenden wirtschaftlichen Analyse. Trotz aller Bemühungen sei es nicht möglich gewesen, die Betriebskosten ausreichend durch die Einnahmen zu decken – und zwar weder in der Brocki noch in der Beiz. «Auch die Inflation hat sich nicht günstig ausgewirkt», so Bonhage weiter.

Schwieriger Start

Offenbar haben mehrere Faktoren unglücklich zusammengewirkt. Die BrockiBeiz hatte nicht genügend spontane Laufkundschaft und ist mit dem öV nicht gut erreichbar. Ausserdem: «Vintage-Produkte und gesunde Ernährung sprechen spezielle Zielgruppen an, und der Start während Corona verschaffte uns zu wenig Zeit, um diese Zielgruppen nachhaltig zu gewinnen.» Dazu komme, dass in der Gastronomie die Margen sehr knapp seien. Last but not least habe man auch die Synergien zwischen Brocki und Beiz überschätzt. Es sei schlicht zu wenig Kundschaft in die BrockiBeiz gekommen: «Bei allen innovativen Projekten kann es vorkommen, dass sie langfristig nicht aufgehen», bedauert die Geschäftsführerin der Stiftung.

Nicht alle Mitarbeitenden können weiterbeschäftigt werden

Was die Zukunft der Mitarbeitenden betrifft, wird unterschieden zwischen jenen mit Unterstützungsbedarf und den Fachmitarbeitenden. Erstere können innerhalb der Stiftung weiterbeschäftigt werden und werden im Prozess für die Neuorientierung sorgsam begleitet, um selbstbestimmt eine gute Anschlusslösung zu finden. Für die Fachmitarbeitenden ist eine Weiterbeschäftigung nicht in jedem Fall möglich: «Diese Entscheidung ist schmerzlich», sagt Ursula Bonhage. Sie hoffe aber, dass die bereits sehr aktive und renommierte Brockiszene am rechten Zürichseeufer wenigstens den Ausfall der Stöckenweid-Brocki auffangen könne.

Die Brocki bleibt geöffnet bis Samstag, den 14. Dezember, die Beiz ist noch bis Ende April 2025 von Montag bis Freitag über Mittag offen, und auch Anlässe am Abend können weiterhin gebucht werden.