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Die Meilemerinnen und Meilemer dürfen sich auch dieses Jahr auf eine besondere Festrednerin an der Bundesfeier freuen: Heike Annette Bischoff-Ferrari ist eine führende Schweizer Altersmedizinerin mit besonderem Fokus auf gesunde Langlebigkeit.
Letztes Jahr sprach die Sportlerin Denise Biellmann, im Jahr davor Martin Langmeier, Obergerichtspräsident des Kantons Zürich, vor ihm Uhren-Hersteller André Bernheim. «Wer in der inzwischen recht vielfältigen Liste noch fehlte, war eine Vertreterin oder ein Vertreter der Medizin», sagt Gemeindepräsident Christoph Hiller. Er hat jeweils die schöne Aufgabe, die Hauptperson der Bundesfeier auszuwählen (und am 1. August für gutes Wetter zu sorgen).
Heike Bischoff-Ferrari lernte er vor drei Jahren kennen, und zwar anlässlich ihres Einbürgerungsgesprächs im Gemeindehaus. «Sie beeindruckte mich nicht nur mit ihrem Leistungsausweis, sondern auch mit der überzeugenden Umschreibung ihrer Identifikation mit der Schweiz», sagt Hiller. «Sie sagte, an internationalen Kongressen und Fachtagungen fühle sie sich immer als Vertretung der Schweiz. So sei es nur logisch, dass sie nun das Bürgerrecht auch auf dem Papier haben möchte.» Ihn mache es stolz, dass Professor Bischoff-Ferrari jetzt eine echte und «herzhafte» Meilemerin ist.
In Meilen sind über 20 Prozent der Einwohner älter als 65-jährig. Von der Rede der renommierten Altersmedizinerin erhofft sich der Gemeindepräsident deshalb den einen oder anderen konkreten Ratschlag, wie wir unseren Alterungsprozess verlangsamen können. Heike Bischoff-Ferrari baut in Basel aktuell den «Schweizer Campus für gesunde Langlebigkeit» auf.
Wir haben uns schon vor ihrem Auftritt an der Bundesfeier mit ihr unterhalten und dabei erfahren, wie sie bisher den 1. August feierte, welches ihr absoluter Lieblingsplatz in Meilen ist und wie ihre beruflichen Zukunftspläne aussehen.
Frau Bischoff, haben Sie bereits Erfahrung als Rednerin am 1. August?
Nein! Ich freue mich jedoch sehr auf meinen Auftritt und habe sofort zugesagt. Meilen ist unser Zuhause, und ich habe von Christoph Hiller eine sehr gute Einführung erhalten.
Haben Sie schon einmal eine Nationalfeier in Meilen besucht?
Wir waren in den vergangenen Jahren Anfang August jeweils in den USA, um die Familie meines Mannes zu besuchen und um meine Forschungspartner in Boston zu sehen. Wir haben den ersten August aber immer gefeiert, egal, wo auf der Welt. Wir feiern damit das Zuhause unserer Familie und eine beeindruckende Demokratie. Seit 2005 sind wir im Land, seit einem Jahr haben wir den Schweizer Pass und dürfen nun aktiv an dieser Demokratie mitwirken. Das bedeutet uns viel.
Wie wird Ihre Rede entstehen?
Ich sammle seit meiner Einladung Ideen! Und ausserdem habe ich viele Gespräche geführt mit beeindruckenden Schweizer Persönlichkeiten, die mich inspiriert haben. Mehr möchte ich jetzt aber nicht dazu verraten, vielleicht kommt das eine oder andere in meiner Rede vor.
Sehen Sie die Ansprache auch als Gelegenheit, den Meilemern Ratschläge mit auf den Weg zu geben?
Ich werde natürlich alles dafür tun, dass gerade die Meilemer auf dem neuesten Stand sind darüber, was uns biologisch länger gesund und aktiv erhält. Es ist nie zu spät und nie zu früh, gut darüber informiert zu sein, wie wir unseren Alterungsprozess selbst beeinflussen können.
Woran arbeiten Sie aktuell?
Es sind spannende Zeiten! Ich baue seit dem 1. Juli an der Universität Basel und der Universitären Altersmedizin Felix Platter den «Schweizer Campus für gesunde Langlebigkeit» mit auf, auch dies ein Grund, weshalb wir nun nicht in den USA sind. Medizinisch kehre ich damit an meine Wurzeln zurück. Ich habe meine Zeit als Assistenzärztin am Universitätsspital Basel absolviert und hatte das Glück, am ersten Lehrstuhl Altersmedizin der Schweiz von Professor Hannes Stähelin zu lernen. Es ist eine grosse Ehre, diesen Lehrstuhl und die Nachfolge von Professor Reto Kressig übernehmen zu dürfen.
Was haben Sie von Professor Stähelin mitgenommen?
Er hat meine Forschung zur gesunden Langlebigkeit inspiriert: Es geht darum, direkt die biologischen Mechanismen unseres Alterungsprozesses anzugehen als gemeinsamen Haupt-Risikofaktor aller chronischen Erkrankungen. Wir konnten kürzlich in einer Studie zeigen, dass man das biologische Alter nicht nur bei Mäusen, sondern auch bei Menschen verjüngen kann, und das mit einfachen Massnahmen, die für alle Menschen zugänglich sind.
Zurück zum Thema Heimat: Was war Ihre Motivation, Meilemer Bürgerin zu werden?
Wir sind für meine Tätigkeit an der Universität Zürich vor mehr als zwanzig Jahren mit unserem damals fünf Monate alten Sohn Max von Boston nach Meilen gezügelt. Meilen war fast unmittelbar ein Zuhause, auch wegen unseren lieben Nachbarn Christine und Peter Sennhauser. Als ich 2023 ein Angebot hatte, als Professorin und Chefärztin für Altersmedizin an die Harvard Universität nach Boston zurückzukehren, sagte mir mein amerikanischer Mann, dass für ihn die Schweiz und Meilen das Zuhause sind. Dann war es klar!
Was bedeutet Meilen für Sie?
Ich bin beruflich sehr eingespannt. In Meilen zu leben ist für unsere Familie Lebensqualität. Mir gefallen die Menschen hier, und mein absoluter Lieblingsort ist der See. Ich freue mich immer auf die Heimfahrt entlang des Zürichsees und geniesse an den Sommerabenden eine Abkühlung im Wasser mit meiner Familie. Dazu finde ich es immer schön, wenn es einen Grund gibt, die Fähre zu benutzen. Kürzlich hatten wir Besuch aus den USA und fuhren mit den beiden Damen auf der «Panta Rhei» nach Rapperswil und zurück – das war ein wunderschöner Tag.
Die Bundesfeier beginnt am 1. August um 11.00 Uhr im Festzelt in der Seeanlage beim Fährensteg, die Festwirtschaft ist offen ab 10.00 Uhr.
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