Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Aller Tage Abend: Schön und Gut

Unter dem Jahres-Oberthema «Bergwelten» wurden die zahlreichen Besucherinnen und Besucher des Kabarettabends vom letzten Freitagabend nach Grosshöchstetten entführt, wo Gemeindepräsident Kellenberger drei grosse Windräder aufstellen wollte.

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Mit minimalen Mitteln schlüpften Herr Schön und Frau Gut im Löwen-Saal in diverse Rollen. Foto: MAZ

Die Zukunft konnte kommen! Doch die Interessen waren unterschiedlich gelagert und gerieten miteinander in Konflikt.

Geistreiche Assoziationen

Herr Schön und Frau Gut hatten Gesprächsbedarf. Und dann war da noch die junge Aktivistin aus dem Bündnerland. Mutterkuh und Kalb staunten ebenso über das Gebaren der Menschen wie die zwei Meisen auf ihrem Ast.

Mit minimalen Mitteln verwandelte sich das Kabarettpaar jeweils von einem Moment zum andern und betrachtete die Angelegenheit aus der anderen Perspektive. Gesteigert wurde die Dramatik des Geschehens durch das Herabstürzen eines Meteorits, der das Leben auf der Erde auszulöschen drohte. Eine Metapher für den sich anbahnenden Klimawandel und die Nichtreaktion der Menschen darauf.

Geistreiche Assoziationen und spielerischer Wortwitz hielten die Hirnwindungen der Zuhörer auf Trab. Schliesslich ergaben die wortreichen Überlegungen zum Verhältnis von Mensch und Natur eine parallele Betrachtung der Mann-Frau-Beziehung. Frau Gut setzte sich ab, während Herr Schön im Hintergrund die Ukulele schlug, und bot dem Publikum einen brillanten slampoetischen Monolog. «Ich habe ihn satt, den satten Mann», protestierte schliesslich Frau Gut.

Zum Mars und zurück

Nach diesem kabarettistischen Höhepunkt erwies sich, aus welchen Gründen auch immer, der bevorstehenden Meteoriteneinschlag als Fake News, und in Grosshöchstetten konnte das Leben weitergehen. Allerdings mit vertauschten Rollen. Plötzlich fand sich der Mann in einem attraktiven Deux-Pièces wieder, und die Frau genoss das männlich-breitbeinige Plagieren. Welche Geschichte genau sich dabei abspielte und wieso die beiden zuerst zum Mars und wieder zurück fliegen mussten – übrigens wunderbar inszeniert! – um zu merken, dass die Probleme dieser Welt nicht gelöst werden, indem man die Rollen tauscht, verlor sich etwas in den zahlreichen assoziativen und humorvollen Gedankengängen. Das änderte aber nichts an der Freude und Dankbarkeit des Publikums, das den beiden einen langen Applaus spendete.

Eine runde Sache

Übrigens musste Grosshöchstetten wegen des unsicheren Wetters vom Parktheater in den Jürg-Wille-Saal des Löwen verlegt werden. Der traditionelle Apéro vor Beginn der Veranstaltung, wie immer offeriert von der Wunderly-Böhme Stiftung, war reichhaltig und schmeckte den Anwesenden sehr. Das Team des Löwen machte einen ausgezeichneten Job. Auch deshalb wurde der Abend eine runde Sache.

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