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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
Am Montag hat der Unterricht wieder begonnen. Auch die Schule Meilen musste sämtliche Ressourcen ausschöpfen, um alle freien Stellen zu besetzen. Das ist fürs erste gelungen.
«Es ist ein ‘Hoselupf’ und eine riesige Herausforderung», sagt Schulpräsidentin Cordula Kaiss und meint damit den akuten Mangel an Lehrerinnen und Lehrern, mit dem man in der ganzen Deutschschweiz schon seit längerer Zeit kämpft. Nun kann sie immerhin für das kommende Semester Entwarnung geben: «Alle Stellen für Lehrpersonen konnten besetzt werden.»
Dies auch deshalb, weil sowohl die Schulleitungen als auch die bereits in Meilen unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer sämtliche Netzwerke aktiviert haben: «Alle Mitarbeitenden wurden angehalten, Personen aus ihrem Netzwerk zu kontaktieren, die möglichst über ein Lehrdiplom verfügen», sagt Rektor Jörg Walser. Hier und dort kommen Wiedereinsteiger zum Zug, oder Lehrer haben ihre Pensionierung oder ein Sabbatical verschoben.
Lehrerinnen ohne Diplom
Im Kanton Zürich sind zum Schulstart insgesamt 330 Lehrpersonen ohne anerkanntes Diplom angestellt worden. Auch in Meilen werden einige wenige Quereinsteiger – im Alter von über 30 Jahren und mit Berufserfahrung – sowie Studierende unterrichten, die dazu ihren Studiengang an der Pädagogischen Hochschule Zürich unterbrochen haben. So wird beispielsweise eine erste Primarklasse in Feldmeilen von zwei Frauen geführt, die eng durch erfahrene Lehrerinnen und Lehrer begleitet werden. Die beiden Laien, sogenannte Poldis (Personen ohne Lehrdiplom), haben in den Sommerferien an der pädagogischen Hochschule in Zürich eine Art Crashkurs durchlaufen, wo ihnen die Grundlagen des Lehrplans vermittelt wurden.
Klassengrössen bleiben unverändert
Auf der neu gestalteten Website der Schule Meilen sind denn auch momentan nur noch wenige Stellen ausgeschrieben, so wird zum Beispiel für den Standort Allmend eine Logopädin oder ein Logopäde gesucht mit einem Pensum von rund einem Tag. «Diese Stunden kann man im Notfall zum Glück auch extern abdecken», erklärt Schulpräsidentin Cordula Kaiss. Rund 210 Unterrichtende (inklusive Therapeutinnen und Lehrpersonen für Spezialfächer) stehen an der Schule Meilen vor insgesamt etwa 1565 Kindergarten- und Schulkindern.
Die Klassengrösse wurde nicht verändert und bliebt bei jeweils zwischen 20 und 25 Kindern oder Jugendlichen, obwohl nach den Sommerferien zusätzlich 16 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine in die normalen Klassen integriert worden sind.
Die speziellen Aufnahmeklassen wurden aufgehoben, doch je nach Wissensstand erhalten die Flüchtlinge zusätzlich Unterricht in «Deutsch als Zweitsprache» (DaZ). Insgesamt gibt es in Meilen im neuen Schuljahr ungefähr 40 Schülerinnen und Schüler mehr als noch vor einem Jahr.
Cordula Kaiss hofft, dass sich die neuen Lehrerinnen und Lehrer und ihre Schützlinge gut verstehen, und dass sich die Anstellungen bewähren. Im November schlägt noch einmal die Stunde der Wahrheit, denn es gilt sowohl für die Schulbehörde als auch für die Lehrkräfte eine Probezeit von drei Monaten.
Krankmeldungen und Infos per App
Die Schule Meilen arbeitet neu ab dem Schuljahr 22/23 mit der Eltern-App «Escola». Die App wird schon an vielen Schulen eingesetzt und soll die Kommunikation zwischen Schule und Eltern erleichtern, dies vorläufig vor allem in den Bereichen An- und Abmeldungen zu Kursen und Lagern, Krankmeldungen sowie Informationen zum Schulalltag. Auch erhalten die Eltern Zugriff auf die aktuelle Schulagenda.
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