Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Nachfolgerinnen und Nachfolger gesucht

Seit 2009 gehört das hochsommerliche Kirchgassfäscht fix in den Kalender. Jeweils zwei Wochen vor Beginn der grossen Ferien trifft sich tout Meilen in der Kirchgasse bei Spielen, Bühnenshows und Streetfood. Nun tritt das ganze OK des Anlasses ab und sucht Nachfolger.

Die Organisatoren – hier auf einem Foto von 2018. Ueli Merz, Stephan Krauer (bis 2020), Hélène Iff, Präsidentin Priska Lutta, Sandra Hagmann (bis 2019), Erika Schneider und Markus Sauter, v.l. Auf dem Foto fehlt Gabriela Beutter. Foto: MAZ Archiv

Eins sei vorweggenommen: Streit oder Unfrieden ist es nicht, der die sechs Vorstandsmitglieder – vier Frauen und zwei Männer – dazu getrieben hat, ihr Amt niederzulegen.

«Im Gegenteil», sagt OK-Präsidentin Priska Lutta: «Wir waren ein extrem gutes OK und hatten es immer sehr schön miteinander.» Doch letztes Jahr war für sie nach 13 Kirchgassfäschten der Moment gekommen, sich langsam zu verabschieden. Es ist ihr nicht leichtgefallen: «Ich habe es den anderen OK-Mitgliedern erst an unserem Abschlussessen im August sagen mögen, also fast zwei Monate nach dem Fest.» Nach ein paar Tagen Bedenkzeit beschlossen dann Hélène Iff (von Anfang an dabei und für die Sparte Gastronomie verantwortlich), Markus Sauter (Infrastruktur), Ueli Merz (Attraktionen/Musik), Erika Schneider (Buchhaltung) und Gabriela Beutter (Kommunikation), es der Präsidentin gleichzutun und ihr Amt niederzulegen. Das eingeschworene Team macht Platz für frisches Blut.

«Erfunden» von Hans Isler

«Wenn ich etwas mache, dann nur mit vollem Herzblut. Und der Elan hat nun etwas nachgelassen», erklärt Priska Lutta ihren Rückzug. Im Vergleich zu früher ist sie heute beruflich stärker engagiert und hat viele weitere Hobbys, zum Beispiel macht sie intensiv Hundesport mit ihrem Golden Retriever Filou oder malt im eigenen Atelier.

Das Kirchgassfäscht wurde einst vom damaligen Gemeindepräsidenten Hans Isler ins Leben gerufen, als Fest der Begegnung für die Einwohner von Meilen. Und das ist es über all die Jahre auch geblieben. Man trifft sich spontan, freut sich über die Attraktionen auf der grossen Bühne, auf der Kirchenwiese und «uf de Gass» und geniesst schöne Momente zusammen, meistens bei prächtigem Sommerwetter. In ihrer internen Statistik hat Priska Lutta nur einmal «Sturm» notiert – das war, als sie ein Festzelt mit ihrem eigenen Gewicht am Wegfliegen hindern musste.

Ein Anlass auch für Neuzuzüger

Seit 2013 findet das Fest zusammen mit dem Neuzuzüger-Anlass statt, der von der Gemeinde organisiert wird. «So lernen neu Zugezogene gleich das ganze Dorf mit seinen lebendigen Vereinen und dem vielseitigen Gewerbe kennen», wird auf der Website des Kirchgassfäscht beschrieben. «Unser Strassenfest ist schon fast ein Ritual», schmunzelt Priska Lutta, «das darf es aber auch sein. Man muss nicht immer alles neu erfinden.»

Ihre Nachfolgerin oder ihr Nachfolger dürfe dem Fest aber natürlich ganz neue Akzente verleihen und ein neues OK zusammenstellen, in dem sich jeder mit seinen Stärken einbringen kann.

«Sechs Sitzungen und eine Prise Herzblut»

Anfang Oktober hat Priska Lutta an 54 Adressen aus ihrem Bekanntenkreis und aus dem Umfeld des Anlasses ein Mail versandt, in dem sie ihren Rückzug nach dem Kirchgassfäscht vom 1. Juli 2023 bekannt gibt und Nachfolgerinnen und Nachfolger sucht. «Ich habe sehr schöne Reaktionen erhalten, viele haben sich für unseren Einsatz bedankt und sich an tolle Erlebnisse zurückerinnert», sagt sie.

Der Anlass wird seit Jahren von treuen Meilemer Sponsoren unterstützt, und auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Kirche sei rundum erfreulich, so die zurücktretende OK-Präsidentin. Der Aufwand: «Rund sechs Sitzungen und dazu eine Prise Engagement und Herzblut.» Am Fest selbst ist das OK nahezu von Freitag 12 Uhr bis Sonntag 12 Uhr im Einsatz.

Das Fest der Besten

Priska Lutta hofft inständig, dass das Strassenfest nicht stirbt: «Es wäre so schade um die spontanen Begegnungen, die Freude, das gute Essen! Schöne Momente gemeinsam zu geniessen, das war am Kirchgassfäscht immer das Schönste.»

Natürlich würde das neue OK nicht im Regen – oder im Sonnenschein – stehen gelassen: «Idealerweise könnten wir das Kirchgassfäscht 2023 schon gemeinsam machen, und anschliessend stehe ich natürlich falls gewünscht mit Ratschlägen zur Seite», sagt Priska Lutta. Und einen Slogan für das Fest hat sie, augenzwinkernd und in Anspielung auf Meilens ersten Platz im kantonalen Gemeinderating der Handelszeitung, auch schon in petto: «Kirchgassfäscht – das Fest der Besten!»

Wer das Kirchgassfäscht ab 2023 gemeinsam mit anderen weiterführen möchte oder weitere Infos benötigt, kann sich direkt bei Priska Lutta melden (Telefon 076 308 67 67 oder kirchgassfaescht@gmail.com).

www.kirchgassfaescht.ch

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