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Theologe Karl Barth kämpfte «Im Namen Gottes des Allmächtigen» gegen den Nationalsozialismus. Die offizielle Schweiz zensierte ihn massiv.
Wenn Historiker sich mit einem Theologen auseinandersetzen, geht es nicht um dessen Dogmatik oder um theologische Spitzfindigkeiten, sondern darum, wie er in seiner Zeit die Rolle eines verantwortlichen Christen verstanden hat. Genau das ist der Kerngehalt eines Referats des Meilemer Militärhistorikers Hans Rudolf Fuhrer. Das Thema ist brandaktuell.
Karl Barth, einer der wichtigsten Theologen des 20. Jahrhunderts, hat seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland gegen deren totalitären Anspruch Stellung bezogen.
Er entwickelte eine theologische Begründung dafür, dass Christen sich für einen Rechtsstaat einsetzen müssen. Er legte dar, warum sie einem Unrechtsregime gegenüber zum Widerstand verpflichtet sind. In einer auf Neutralität bedachten Eidgenossenschaft stiessen Barths deutliche Worte auf Widerstand. Auf Druck der deutschen Regierung wurden seine Aktivitäten von den Schweizer Behörden überwacht und zensiert. Seine Kritik am Naziregime wurde als staatsgefährliche Propaganda eingestuft.
In Zeiten, in denen die Neutralität der Schweiz auf dem Prüfstand steht, ist diese Thematik von höchster Aktualität. Hominum confusione et Dei providentia Helvetia regitur (Die Schweiz wird von menschlicher Verwirrtheit und von göttlicher Vorsehung regiert). Das ist Karl Barths Wertung der strategischen Kultur der Schweiz 1941. Damit das historische Urteil 2102 über uns nicht gleichlautend ist, haben wir noch viel zu tun. Hören Sie diese Schweizer Stimme!
Vortrag von PD Dr. Hans Rudolf Fuhrer, 6. Juli, 14.30 Uhr im Rahmen von «Kultur am Nachmittag» im evangelisch-reformierten Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstrasse 3, Küsnacht.
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