Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Neulich in Meilen: Wahlempfehlung

Neulich sass ich an der Bar und trank mein Bier. Da setzte sich eine Dame neben mich, die mir bekannt vorkam. «Feierabend?», fragte ich die Dame. «Wochenende!» antwortete sie und hielt ihren Weisswein hoch.

Auch ich hielt mein Bier in die Luft und fragte: «Carla, richtig?» – «Genau», bestätigte sie, worauf ich sagte: «Na dann zum Wohl, Carla.» – «Sehr zum Wohl!», entgegnete sie, nippte an ihrem Glas und fragte, noch bevor sie das Glas abgestellt hatte: «Hast du schon gewählt?» – «Noch nicht», sagte ich. «Kannst Du mir jemanden empfehlen?» – «Natürlich habe ich meine Favoriten. Vor allem aber bin ich beeindruckt von dem Einsatz der Kandidatinnen und Kandidaten.» – «Wie meinst du das?» – «Ich war letzte Woche am Samstag im Dorf einkaufen. Praktisch alle Parteien waren da und warben um die Stimmen der Passanten.» – «Stimmt, die habe ich auch gesehen», antwortete ich. «Und, wer hat dich am meisten überzeugt?» – «Beeindruckt hat mich vor allem, dass bei frischen Temperaturen die Leute dort standen, weil sie sich für unser Dorf engagieren wollen.» – «Jetzt hast du mir aber noch nicht gesagt, wen ich wählen soll», hakte ich nach.

«Verstehst du denn nicht», meinte sie nun fast ärgerlich, «mir geht es da zunächst um etwas anderes. In unserem Dorf gibt es viele Menschen, die bereit sind, sich in hohem Masse zu engagieren. So viele, dass sie sogar darum kämpfen müssen, gewählt zu werden. Das macht mich dankbar.» – «Da hast du recht. Das ist wirklich besonders!» – «Nicht wahr? Ich finde das grossartig.» Sie nahm einen Schluck von ihrem Wein. Aber ich wusste immer noch nicht, wen sie empfehlen konnte. Also fragte ich: «Was ist nun aber deine Wahlempfehlung?» – Sie seufzte. «Meine Empfehlung ist: Geh wählen! Die Kandidaten haben es verdient, dass du als Stimmbürger dich einen Moment hinsetzt, dir deine Gedanken machst und die Wahlzettel ausfüllst.» Ich nickte und meinte: «In dem Fall weiss ich, was ich jetzt zu tun habe», und stand auf. – «Und wirf den Umschlag direkt im Gemeindehaus ein. Wenn Du ihn auf die Post gibst, kommt er nicht mehr rechtzeitig an!» – «Schon klar», sagte ich, legte Geld für uns beide auf die Theke und sagte zu Jimmy: «Bis in einer Woche!» Und Jimmy antwortete: «Bis in einer Woche!» Als ich in die Nacht heraus trat, überlegte ich mir schon, welche Namen ich auf meine Zettel schreiben werde.

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