Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Meilen stellt vor: Sabine Affolter

Wer sorgt dafür, dass in Meilen alles rund läuft? Wir porträtieren Menschen, die im Dorf wirken.

Sabine Affolter im Büro der FEE, das sich im Erdgeschoss des DOP befindet. Foto: MAZ

Seit dem 1. November 2020 ist Sabine Affolter die Geschäftsleiterin von FEE, dem Meilemer Verein mit dem etwas sperrigen Namen Familienergänzende Einrichtungen für Kinder, Meilen. «Die FEE» ist in Meilen allen Eltern mit Kindern ein Begriff, denn sie bietet und koordiniert die Betreuung von Kindern ab vier Monaten bis sechste Primarschulklasse an einem halben Dutzend Standorten.

Zwischen dem 1997 gegründeten Verein und der Gemeinde besteht eine Leistungsvereinbarung: «Die FEE» stellt Krippen (Kitas), Horte (in Meilen «Schülerclub» genannt) sowie die Plätze am Mittagstisch zur Verfügung und vermittelt Tagesfamilien; sie bekommt dafür von der Gemeinde Gelder in Form von Deckungsbeiträgen. Die Eltern erhalten im Gegenzug annährend das Angebot einer Tagesschule, so sind etwa auch die Schulferien mit Betreuungsmodulen abgedeckt. Das bedingt sehr viel Engagement, nicht nur bei der direkten Arbeit mit den Kindern, sondern auch im Hintergrund.

«Die Professionalisierung hat rasant zugenommen.»

«Wir sind tatsächlich ein mittleres KMU», stellt Geschäftsleiterin Sabine Affolter lachend fest. 123 Mitarbeiterinnen und 7 Mitarbeiter sind beim Verein angestellt, fast alle in Teilzeit. «Die Professionalisierung hat zugenommen, denn die FEE ist rasant gewachsen und immer stärker mit der Schule verwoben», erklärt sie. Vor allem Infrastrukturfragen sind dringend: Heute werden allein in den Schülerclubs pro Woche rund 2000 Kinder betreut, dazu kommen etwa 230 Kinder in den Kitas und 64 in den elf Tagesfamilien. Das bedingt ausreichend geeignete Räume.

Sabine Affolter ist im Berner Dorf Leuzigen aufgewachsen und direkt nach der Bank-«Stifti» nach Küsnacht ausgewandert. Zehn Jahre arbeitete sie für die Zürcher Kantonalbank, zuletzt als Filialleiterin in Herrliberg.

1996 liess sich die Familie im Meilemer Quartier Halten nieder. Und dann kamen, fast genau im Dreijahresrhythmus, die vier Buben Etienne, Jeremy, Thimo und David zur Welt (die übrigens alle noch «WG-mässig» zu Hause wohnen).

Von 2008 bis 2014 war Sabine Affolter für die FDP in der Schulpflege, 2015 bis 2020 arbeitete sie als Verwaltungsassistentin an der Pädagogischen Hochschule Zürich, daneben war sie Rechnungsführerin bei verschiedenen Vereinen.

«Beim Umgang mit Menschen und Konflikten hilft mir meine Lebenserfahrung.»

Über ihre 80-Prozent-Stelle als Geschäftsleiterin der FEE freut sich die eidg. dipl. Bankfachfrau sehr. «Es braucht schon jemanden, der eine Bilanz lesen kann», sagt sie schmunzelnd, «und es sind viele Verwaltungsaufgaben zu erledigen.» Sie fungiert auch als Vermittlerin und Schaltstelle zwischen dem Verein und der Gemeinde, dem Rektor, dem Vorstand, den Eltern… «Letztlich geht es um den Umgang mit Menschen und Konflikten. Da hilft mir meine Lebenserfahrung sehr.»

Und zum Glück seien die sechs Ressortleiterinnen sehr erfahren, das minimiert Reibungsverluste. Zurzeit wird die elektronische Arbeitszeiterfassung eingeführt, das letzte Jahr war der Erarbeitung und Umsetzung des neuen Lohnkonzeptes gewidmet: Für alle Mitarbeitenden gelten nun dieselben Arbeitszeiten, Pausenregelungen und Reglemente. Dazu kam die Situation mit den ständig wechselnden Corona-Vorgaben. Sie habe eine hohe Achtung davor, was die Mitarbeitenden leisten, sagt Sabine Affolter: «Wie sie mit den Kindern umgehen, mit welcher Ruhe und Gelassenheit, das ist eindrücklich.»

«Meine Fähigkeit ist es, Menschen miteinander zu verbinden», sagt die 59-Jährige. Zweimal pro Monat leistet sie im Spital Männedorf eine Sitzwache am Bett von Schwerstkranken und gibt auch die Einführungskurse dazu. Im Winter ist sie mit Schneeschuhen und auf Skis unterwegs, im Sommer in den Wäldern am Wandern.

Ihr Credo: «Mich führt das Leben.» Sie wisse zwar sehr wohl, was sie wolle und was nicht, aber bisher habe sie das Leben immer wie zufällig zu dem geleitet, was passt – und sie hat es zu packen gewusst. Wie es in ihrem WhatsApp-Status steht: «Machen ist wie Wollen, nur krasser.»

 

Steckbrief

Sabine Affolter, 59, geschieden, 4 erwachsene Söhne

Tätigkeit: Geschäftsleiterin des Vereins FEE (Verein Familienergänzende Einrichtungen für Kinder, Meilen)

Wohnort: Meilen

Hobbys: Waldspaziergänge, Wandern, Skifahren, Schneeschuhwandern, Lesen, Kultur

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