Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Künstliche Intelligenz in der Ausbildung

Vor rund drei Jahren hat sie Einzug in unseren Alltag gehalten: Künstliche Intelligenz oder KI kommt in vielen Bereichen zum Einsatz. Eine Veranstaltung des Forums Berufsbildung im biz Meilen zeigte, dass sie auch bei Lernenden eine grosse Rolle spielt.

Forum Berufsbildung_Roy Franke_web

Bereichsleiter Roy Franke von der kantonalen Schule für Berufsbildung EB Zürich zeigte in seinem Referat über den Einsatz von KI in der Ausbildung unterschiedliche Möglichkeiten auf. Nicht nur die Bildbearbeitung und das Erstellen von absurden, aber täuschend echten Videos (Deepfakes) wird praktiziert. Es gibt auch Tools, meist kostenpflichtig, welche in kürzester Zeit zu einem Thema eine Power-Point-Präsentation oder ein Mindmap erstellen können. «Die Entwicklung ist sehr dynamisch, und niemand weiss, wie die Optionen in Zukunft aussehen werden», sagte Roy Franke.

Zentral sind gute Prompts

In seiner Einführung zum Grundverständnis von KI erläuterte er, dass diese aufgrund der Häufigkeit der im Internet gefundenen Wortfolgen nach dem Prinzip der Wahrscheinlichkeit laufend Text oder Bilder erzeugt.

Anhand eines Beispiels machte er deutlich, wie wichtig klare Anweisungen, sogenannte Prompts, sind: Sachverhalte, die für Menschen selbstverständlich sind, müssen der KI im Detail beschrieben werden, damit das Resultat sinnvoll ist. «Es ist unerlässlich, dass die generierten Texte oder Bilder vom Nutzer verifiziert werden. Die KI hilft, aber man soll unbedingt immer mitdenken!», betonte der Experte.

KI als Selbstverständlichkeit

Roy Franke plädierte dafür, im Berufsschulunterricht KI zu thematisieren und möglichst zu sinnvollem Einsatz mit gezielter Fragestellung von guter Qualität anzuregen.

Nicola Looser erzählte den zahlreichen Anwesenden, wie es im Alltag der Lernenden heute abläuft. Er ist im dritten Lehrjahr als Mediamatiker bei EB Zürich und hatte als Volksschüler noch nicht mit ChatGPT zu tun wie die aktuellen Oberstufenschüler. Die Anfänge erlebte er erst in der Berufsbildung. «Ich nutze KI vor allem als Assistenz um Zeit zu sparen und für die Effizienz», führte er aus.

Beispiel: Wenn ein Text 30 Seiten umfasst, lässt er sich von KI davon eine Zusammenfassung machen und liest lediglich diese. Mails lässt er vorwiegend von KI verfassen und nutzt sie auch als Ideengeberin für kreative Arbeiten.

Die Gefahr, Falschinformationen zu verbreiten

Als Gefahren nennt er aus seiner Sicht eine mögliche Abhängigkeit der Nutzer. Gleichzeitig ist für ihn klar, dass KI nicht mehr ignoriert werden kann. Auch Nicola Looser ist sich bewusst, dass Falschinformationen verbreitet werden können, wenn KI nicht kritisch hinterfragt wird, und dass das Thema Datenschutz den nötigen Respekt verlangt. Über den besten Lerneffekt im Umgang mit KI waren sich Roy Franke und Nicola Looser einig: Ein Auftrag sollte möglichst selber, mit eigenem Denkaufwand erarbeitet und anschliessend mit KI überprüft werden.

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