Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Der Vordere Pfannenstiel ist noch bis Ende März 2026 offen – Wiedereröffnung nach Umbau am 1. Juli 

Anfang Oktober erhielten die rund 600 meist privaten Aktionärinnen und Aktionäre der Restaurant Pfannenstiel AG vom Verwaltungsrat einen Brief, der Fragen aufwarf. Nun stellen der VR-Präsident und sein Vize klar.

Küche, Lüftung und Kühlung im Restaurant müssen im kommenden Jahr erneuert werden. Fotos: zvg

Das Ausflugsrestaurant Vorderer Pfannenstiel ist mit seiner einzigartigen Lage oberhalb von Meilen als Ziel oder Zwischenstopp bei Wanderern, Spaziergängern und Bikern beliebt. Im Sommer lockt eine Terrasse mit Aussicht auf Wiesen und Wälder, im Winter trifft man sich in der gemütlichen Gaststube. Gleich daneben befindet sich ein grosser Parkplatz und eine Bushaltestelle. Eigentümerin ist seit 1985 die Restaurant Pfannenstiel AG, zu deren Aktionären auch die Gemeinde Meilen zählt.

Neubeginn vor zweieinhalb Jahren

Dennoch ist auch der Vordere Pfannenstiel kein Selbstläufer. Das wurde offensichtlich, als der langjährige, erfolgreiche Pächter Daniel Cassani vor knapp drei Jahren überraschend das Handtuch warf. Der Grund: Er fand kein Küchenpersonal mehr für das doch recht abgelegene Restaurant ausserhalb des Dorfes. Umso grösser war die Erleichterung, als mit seiner Hilfe rasch ein solider Nachfolger mit viel Erfahrung im Gastrobereich gefunden werden konnte: Der Meilemer Gilles Moser übernahm den laufenden Vertrag und wirtete ab 1. Mai 2023 mit bewährtem Servicepersonal und einer frischen Küchencrew aus dem Netzwerk von Küchenchef Pietro Cavallo.

Missverständlicher Brief

Seither läuft das Restaurant nach fulminantem Start «eigentlich gut», wie VR-Präsident Christian Jenny sagt, «der Umsatz stimmt». Ihm und Vizepräsident Peter Bösch – er sitzt als Gemeinderat von Amtes wegen im Verwaltungsrat – ist es nun wichtig, Unklarheiten zu beseitigen. Unklarheiten, die sie beide mitverursacht haben, wie sie zugeben. Die Information, die sie im Namen des Verwaltungsrates am 2. Oktober an alle Aktionäre sandten, habe man tatsächlich missverstehen können. Und zwar dahingehend, dass das Restaurant ab sofort geschlossen sei.

Im Brief mit dem Titel «Pächterwechsel und Teilsanierung im Restaurant Pfannenstiel» schreiben sie nämlich: «Nach zwei intensiven Betriebsjahren haben wir gemeinsam mit unserem Pächter Gilles Moser entschieden, unsere Zusammenarbeit zu beenden und den Pachtvertrag im gegenseitigen Einvernehmen vorzeitig aufzulösen.» Dass der Betrieb noch bis am 29. März fast wie gewohnt weiterläuft, geht aus dem Schreiben nicht hervor. Man habe die Aktionärinnen und Aktionäre zeitnah und direkt informieren wollen, obwohl vieles noch unklar war, zum Beispiel eben das effektive Schliessungsdatum, erklären Christian Jenny und Peter Bösch.

Vermeintlich geschlossen

In der Folge schlugen viele potenzielle Gäste einen grossen Bogen um das vermeintlich bereits geschlossene Restaurant – ganz abgesehen von den Gerüchten, die die Runde machten. Was ist auf dem Pfannenstiel los, fragte man sich.

«Tatsache ist, dass erstmals nach vierzig Jahren grössere Renovierungsarbeiten unumgänglich sind und nicht mehr länger hinausgeschoben werden können. Nicht in der Gaststube, aber in den Bereichen Küche, Lüftung und Kühlung», erklärt der VR-Präsident. Wegen diesen kam es zur Trennung.

Denn der Wunsch des Verwaltungsrates sei es ursprünglich gewesen, das Sanierungsprojekt bei laufendem Betrieb auszuführen. «Wir hätten uns im Sommer zum Beispiel ein Küchenprovisorium mit Zelt auf der Wiese vorstellen können», sagt Peter Bösch. Man habe Gilles Moser diesbezüglich auch Unterstützung zugesichert. Dieser sei aber der festen Überzeugung, dass sich der Betrieb während einer Sanierung nicht wirtschaftlich aufrechterhalten lasse und dass diese eine zu grosse zusätzliche finanzielle Belastung darstelle, so dass schliesslich die Auflösung des Pachtvertrags in gegenseitigem Einvernehmen beschlossen wurde, seitens Gilles Moser auch aus persönlichen Gründen.

Dreimonatige Umbauzeit

Nun wolle man mit einem Neustart die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen, sagen die beiden Verwaltungsräte. Die Suche nach einem Pächter sei bereits im Gange und lasse sich gut an: «Wir haben einige vielversprechende Kandidaturen», sagt Christian Jenny. Spätestens bei der nächsten Generalversammlung der Aktiengesellschaft im Juni werde man kommunizieren, wer neu auf dem Pfannenstiel wirtet. Das bestehende Stammpersonal soll dabei möglichst gehalten werden; für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sucht man Lösungen für die Bauzeit.

Bis dahin ist das Restaurant Vorderer Pfannenstiel wie gewohnt offen, wenn auch mit leicht eingeschränkten Öffnungszeiten. Ab 7. Dezember an sieben Tagen die Woche von 11.00 bis 23.00 Uhr (statt ab 9.00 Uhr) und vom 1. Februar bis 29. März 2026 noch an fünf Tagen pro Woche, jeweils mittwochs bis sonntags. Danach folgt die dreimonatige Umbauzeit bis zur Wiedereröffnung am 1. Juli. Gilles Moser serviert bis dahin neben Pfannenstielklassikern auch verschiedene mediterrane Leckerbissen wie Moules et Frites oder Cozze alla livornese.

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