Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
Myome sind gutartige Muskelgeschwülste der Gebärmutter, die häufig bei Frauen im gebärfähigen Alter auftreten. Sie können einzeln oder in grösserer Anzahl vorkommen und unterschiedliche Grössen erreichen – von winzigen Knoten bis hin zu grossen Tumoren, die mehrere Kilogramm wiegen können.
Oft bleiben Myome unbemerkt und verursachen keine Beschwerden. In manchen Fällen jedoch führen sie zu starken und verlängerten Regelblutungen, einem Druckgefühl im Unterbauch oder Schmerzen. Auch ein erhöhter Harndrang und Verdauungsprobleme sind möglich, wenn grössere Myome benachbarte Organe beeinträchtigen.
Obwohl Myome nicht bösartig sind, können sie die Lebensqualität erheblich einschränken und in einigen Fällen die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
Zur Behandlung stehen verschiedene konservative Therapieansätze zur Verfügung. Eine hormonelle Therapie mit Gestagenen oder Hormonspiralen kann bei starken Blutungen eine gute symptomatische Therapie darstellen. Auch medikamentöse Optionen wie selektive Progesteronrezeptor-Modulatoren oder GnRH-Antagonisten kommen infrage. Eine weitere, wenig invasive Methode ist die Myomembolisation, bei der die Blutzufuhr zu den Myomen gezielt unterbunden wird, sodass diese schrumpfen.
Je nach Lage und Lebenssituation der betroffenen Patientinnen kommen verschiedene operative Therapiemöglichkeiten in Frage. Kleinere Myome, die in die Gebärmutterhöhle hineinwachsen, können mittels Gebärmutterspiegelung mit einem Shaver verkleinert und gleichzeitig abgesaugt werden. Alternativ lassen sie sich mit einer kleinen Elektroschlinge resezieren. Bei grösseren Myomen oder solchen, die in die Bauchhöhle wachsen, kann das Myom – oder bei Bedarf die gesamte Gebärmutter – durch eine Bauchspiegelung mithilfe von Robotertechnologie oder durch einen Bauchschnitt entfernt werden. Ausserdem besteht die Möglichkeit, Myome mit Radiofrequenzenergie gezielt zu erhitzen, um sie zu verkleinern und Symptome zu lindern.
Betroffene Frauen sollten sich von ihrer Gynäkologin oder ihrem Gynäkologen individuell beraten lassen, um die passende Therapieoption zu finden. Nicht jedes Myom muss behandelt werden – doch wenn Beschwerden auftreten, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Lebensqualität zu verbessern. Eine frühzeitige Abklärung kann helfen, gezielt und effektiv gegen die Symptome vorzugehen.
/Dr.med. Denis Faoro, Arztpraxis Seeblick, Gen.-Wille-Str. 65, Feldmeilen, Tel. 044 512 88 22