Meilener Anzeiger AG
Bahnhofstrasse 28
Postfach 828
8706 Meilen
Telefon 044 923 88 33
info(at)meileneranzeiger.ch
Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
AZ Meilen · Bahnhofstrasse 28 · 8706 Meilen · Telefon 044 923 88 33 · info(at)meileneranzeiger.ch
Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
Sie war das Highlight am grössten Räbeliechtli-Umzug der Welt, der am gegenüberliegenden Zürichseeufer stattfand: Tausende Zuschauer jubelten am letzten Samstag der hell erleuchteten Räbe-Fähre zu. Gestaltet wurde das grossartige Sujet vom Turnverein Richterswil.
Die «Räbechilbi» lockte auch dieses Jahr wieder Heerscharen von Zuschauern nach Richterswil – rund 20’000 dürften es gewesen sein, doppelt so viele, wie in der Gemeinde wohnen. Sie kamen mit dem Zug oder mit dem Schiff (letzteres zum Beispiel von Männedorf aus bis nach Wädenswil) und freuten sich über das Erlebnis, das ihnen geboten wurde.
Tradition seit 200 Jahren
In Richterswil pflegt man die Räbechilbi seit fast 200 Jahren. Alle machen mit: Auf jedem Fenstersims im Dorf, auf allen Treppenstufen, in allen Vorgärten leuchten geschnitzte Räben mit Motiven von Schneestern bis Schäfchen, manche hängen auch an Drähten zwischen den Häusern. Insgesamt sollen es rund 30 Tonnen Herbstrüben sein, die jeweils verarbeitet werden, sagen die Organisatoren. Bestückt sind sie alle mit je einem klassischen Réchaudkerzli – Ehrensache. Praktisches, aber kaltes LED-Licht sieht man kaum. Auch die Räben, die an den Sujets hängen, die auf der Umzugsroute gezeigt werden, sind alle mit Kerzchen bestückt. Sie müssen zwischendurch von flinken Händen ersetzt werden.
Kapitän mit Räbeliechtli-Kopf
Besonders viel zu tun gab dabei das schönste und grösste Motiv, eine Zürichsee-Fähre, die mit auf der Ladefläche parkierten Papp-Autos punktete und an deren Steuerrad (eigentlich wäre es ja ein Joystick…) ein Kapitän mit Räbeliechtli-Kopf sass. Andere Motive wie ein kugelrundes Sparschwein, ein Otter, Schleckstängel oder das Porträt von Fussballerin Sydney Schertenleib wurden zwar ebenfalls bejubelt – aber am meisten Applaus von den Zuschauerinnen und Zuschauern am Strassenrand, die dicht an dicht hinter rotweissen Absperrbändern standen, gab es eindeutig für die Fähre.
Nach einer guten Stunde war der Umzug zu Ende, und die Rückreise der Massen mit dem öV stand an, denn Parkplätze gibt es in Richterswil am Räbeliechtli-Umzug keine.
Bis 2030 soll sich das Fest übrigens so verändern, dass es zukunftsfähig bleibt – ob mit einem Ticketing-System oder mit anderen Formaten der Räben-Freude, das ist noch offen. Eine Arbeitsgruppe sammelt nun Inputs und Ideen, wie mit der Beliebtheit des Anlasses umgegangen werden soll.
Meilener Anzeiger AG
Bahnhofstrasse 28
Postfach 828
8706 Meilen
Telefon 044 923 88 33
info(at)meileneranzeiger.ch