Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
Neulich sass ich in der Bar und trank ein Bier. «Normalerweise schau ich diese Sendung ja nicht…», begann ich, nachdem wir angestossen hatten.
Doch bevor ich weiterreden konnte, warf Roger ein: «Du musst dich nicht schämen. Gib ruhig zu, dass du jedes Mal einschaltest, wenn ‘Happy Day‘ kommt.» – «Im Ernst, ich habe die Show vorher noch nie gesehen.» – «Schon klar», Roger zog mit dem Finger das eine Auge herunter. «Wie auch immer», setzte ich den Versuch fort, meine Geschichte zu erzählen, «ich habe eingeschaltet, weil Martina von ‘Happy Day‘ überrascht wurde.» – «Sie war die ‘Happy Person‘?» – «Genau! Ich wusste davon und wollte sie natürlich im Fernsehen singen hören. Sie durfte mit Nate Landskroner, dem Star aus ‘Moulin Roge! Das Musical’ ein Duett singen.» – «Nicht schlecht», meinte Roger anerkennend. «Die scheint etwas zu können!» – «Sie ist ausgebildete Musical-Darstellerin und hat eine wunderbare Stimme.» – «Anders kommt man nicht zu so einem Auftritt im Fernsehen», sagte Roger mit Kennermiene. «Und du kennst die?», fragte er. «Die hat in meinen Musicals mitgemacht!» – «Du hast Musicals gemacht?», fragte Roger ungläubig. «Geschrieben und produziert.» – «Davon habe ich gar nichts gewusst.» – «Ach, das war in einem früheren Leben. Und Martina war dreimal in einer Schlüsselrolle dabei.» – «Wow, nicht schlecht.» Roger war nun echt beeindruckt. «Und weisst du, was mich besonders gefreut hat?», fragte ich. – «Was denn?» – «Während des Interviews, das sie mit ihr geführt haben, haben sie auch Fotos von ihren Auftritten gezeigt.» – «Und?» – «Die Hälfte der Fotos waren Bilder von Auftritten in meinen Musicals. Und es waren gute Fotos!» – «Sie hat sich offensichtlich gerne an die Auftritte in deinen Musicals zurückerinnert.» – «Muss so sein. Wir hatten aber auch eine gute Zeit.» Für den Rest des Abends schwärmte ich nur noch von diesen Musicals und von Martina, wie sie nicht nur auf, sondern auch neben der Bühne wichtig war für die Truppe. Und Roger war so freundlich, so zu tun, als ob ihn das alles interessieren würde. Zum Dank lud ich ihn ein. «Bis in einer Woche», sagte ich zu Jimmy. «Bis nächste Woche», antwortete er. Ich trat in die Nacht hinaus und summte auf dem Heimweg das Lied, das Martina mit Nate zusammen gesungen hatte: «Come what may.»