Für die Bündner Südtäler gilt der nachmalige Pfarrer von Vicosoprano jedoch als bedeutender Reformator. Aus dem damals venezianischen Koper stammend, studierte er in Padua Jurisprudenz, wirkte in Venedig und war ein verdienter Diplomat in päpstlichen Diensten, wofür er mit dem Bischofssitz in seiner Heimatstadt belohnt wurde.

Begeistert von reformatorischen Ideen, versuchte er die Reformation als Bischof voranzubringen. Doch wurde er von der venezianischen Inquisition angeklagt, und so musste er in die damals nächstgelegenen reformierten Lande fliehen. Das waren damals die drei Bünde. Einige Jahre später trat er als Diplomat in die Dienste des württembergischen Herzogs. Als Diplomat versuchte er immer wieder, reformatorisches Gedankengut unter die Leute zu bringen, so einst auch in Ljubljana.

Die Gemeindereise führte folglich an die verschiedenen Wirkungsorte von Vergerio. Zudem wusste die Meilemer Reisegruppe bald einmal den kroatischen Ausdruck «nema problema», (deutsch «kein Problem»), der in so einigen Situationen gehört wurde, elegant zu interpretieren und auch deswegen war es eine schöne und spannende Reise mit vielen grossartigen Eindrücken, von denen die Mitreisenden noch lange zehren werden.