Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Johannes Brahms' schöne Magelone bewegte das Publikum

Die Mittwochgesellschaft lud am letzten Freitag zu von Johannes Brahms vertonten Liebesromanzen nach Gedichten von Ludwig Tieck.

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Nadja Saminskaja, Klavier; Roberto Saccà, Tenor; Bernhard Bettermann, Erzähler (v.l.). Foto: MAZ

Die 15 Liebesromanzen op. 33 komponierte Johannes Brahms (1833 – 1897) in den Jahren 1861 bis 1869. Sie basieren auf einem Text von Ludwig Tieck (1773 – 1853) und dieser auf einem Roman, der im Frankreich des 15. Jahrhunderts spielt. Sie sind zwischen 1861 und 1869 in der in der reformierten Kirche gebotenen Fassung erschienen.

Primi inter pares

Nach der unterhaltsam-informativen Begrüssung durch Vorstandsmitglied Regula Litschig betraten die Protagonistin Nadja Saminskaja (Flügel) und ihre Kollegen Roberto Saccà (Tenor) sowie Bernhard Bettermann (Erzähler) den Altarraum, allesamt «primi inter pares»: vorbildliches Zusammenspiel und musikalisch und agogisch farbige Gestaltung prägten sowohl Gesang als auch Klavierspiel und gesprochene Texte. Vielfältige Stimmgebung zeugte von sensibler Herangehensweise erster Güte.

Sorgsame Steigerung

Die Erzählung berichtet von verschiedensten Gefühlslagen wie «in die weite, fremde Welt reisen» (am Ritterturnier), «von der schönen Magelone reden hören» und «…träumte von einem wundervollen Garten». «Ich liebe Magelone» kam in reich differenziertem molto agitato forte daher. Eine sehr sensible Pianistin mit behenden Fingern, ein Fortissimo mit vielfarbiger Tenorstimme und ein gestenreicher Sprecher überzeugten.

So konnten die Textinhalte lebendig herüberkommen, dass es eine Freude war! Als gar gegen Ende des Reigens «alle ihre Sorgen dahingeschmolzen waren», waren es auch die Gemüter der Zuhörenden: die sorgsame Steigerung von Verhaltenheit zu intensiver Stärke faszinierte vollends.

Riesenapplaus und gar Standing Ovations waren die logische Folge. Mit Blumen für die Pianistin und Wein für die männlichen Kollegen wurden die Künstler verabschiedet. Niemand verliess ob derart hochstehender Darbietung den Kirchenraum unberührt!

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