Ein Stück Kupferdraht, das einst Strom leitete. Ein Holzbrett, Teil einer alten Türe, eigentlich gedacht, entsorgt zu werden. Knöpfe, die aus einem Nähkästchen stammen könnten. Metall aus einer Abfuhrhalde. Plexiglas, Glas und Spiegel aus einem verstaubten Winkel einer Lagerhalle. Was für andere ausgedient hat, wird für den Meilemer Künstler Pierre Zwygart zur Bühne seiner Fantasie.

Der 75-jährige Pierre Zwygart ist ein wahrer Geschichtenerzähler – nicht mit Worten, sondern mit Dingen. Schon als Kind war er fasziniert von der Schönheit der Natur, vom funkelnden Sternenhimmel und den Lichtspielen auf frisch gefallenem Schnee. Diese frühen Eindrücke prägen bis heute seine künstlerische Arbeit. Er wollte nie nur malen, sondern mit verschiedensten Materialien etwas Schönes, Faszinierendes und Aussergewöhnliches erschaffen.

Sein kreativer Prozess beginnt mit einer Idee und entwickelt sich intuitiv weiter. Inspiriert von seiner Zeit in der Modebranche entstehen Werke, die Altes und Neues poetisch miteinander verweben. Dabei geht es nicht um Perfektion, sondern um Ausdruck, um das Sichtbarmachen von Spuren, Geschichte und Wandel.

Zwygart sammelt, kombiniert und verwandelt. Seine Werke sind keine klassischen Recyclingobjekte, sondern einzigartige Kompositionen, inspiriert von Naturereignissen, Wind und Wetter, Licht und Schatten. Skulpturen, Bilder und Objekte laden zum Staunen ein – jedes ein Unikat, selten gibt es zwei gleiche.

Seine aktuelle «Spielwiese» ist die Raiffeisenbank Meilen. Dort, wo sonst Zahlen dominieren, entfaltet sich nun die Ausstellung «PL2J – Pierre les 2 jardins», voller Farben, Formen und Fantasie. Die Schau überrascht, berührt und inspiriert. Die Ausstellung lädt Besucherinnen und Besucher dazu ein, einen Moment innezuhalten – mitten im geschäftigen Treiben des Bankbetriebs. Sie ist während der regulären Öffnungszeiten frei zugänglich und läuft voraussichtlich bis zum 31. März 2026.

Die Vernissage findet am Donnerstag, 9. Oktober von 17 bis 19 Uhr statt. Alle sind herzlich willkommen.