Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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So vielfältig wie die Liebe selbst

Am vergangenen Samstag fand in der reformierten Kirche das traditionelle Bettagskonzert statt.

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Der Chor «Cantiamo insieme», das Meilemer Barockensemble und die Sopranistin Diomari Montoya boten unter der Leitung von Barbara Meldau einen besonderen Hörgenuss in der reformierten Kirche. Foto: Alain Chervet

Der erste Teil stand unter dem Motto «Royal Wedding», inspiriert von den königlichen Hochzeiten in der Londoner Kathedrale zu Westminster. Die instrumentale Einleitung des Meilemer Barockensembles unter der Aegide von Johanna Pfister (Violine) in «Come again, Sweet Love» des Briten John Dowland kam in organischem Ensemble-Klang daher, dieweil sich die 21 Chormitglieder «Cantiamo insieme» von hinten durch den Kirchenraum in den Altarraum traten, um mit ausgewogenem Chorklang mitzutun.

Die Leiterin Barbara Meldau begrüsste das Publikum mit textbegleitenden Worten, ehe von der Empore die Orgelfassung von G.F. Hädels «Arrival of the Queen of Sheba» (aus «Solomon» HV 67) majestätisch den Kirchenraum füllte. Die hier agierende Maria Mark spielte mit gutem Drive und behendem Pedalgebrauch vorzüglich. Vom gleichen Komponisten folgte «Eternal Source of Light Divine» (aus: «Ode for Queen Anne» HWV 74). Hier betrat die Sopranistin Diomari Montoya als Braut den Altarraum gab dem Text mit klarer, gut gestützter Stimme dem Ensemble mit Oboe leichtens paroli.

Einen Sprung in die Neuzeit bedeutete die Wiedergabe von «The Beauty of the Earth» des Engländers John Rutter (1945*). Hier begleitete Maria Mark am Flügel den mit gepflegt-gemässigter Stimmgebung beginnenden Chor, ehe letzterer sich zu voller Stimmgebung emporschwang. In «If Ye Love Me» von Thomas Tallis bediente man sich des Orgelpositivs als Begleitung des Gesamtchores. Der wechselvollen Partitur wurde die Chorgemeinschaft mit guter Durchhörbarkeit mehr als gerecht. Zu G.F. Händel kehrte man in sanft-beschwingter Manier zurück. Aus dem «Wedding Anthem» HWV 262 erklangen die Teile «This Is The Day» und «Alleluja». Nach sanft-beschwingtem Einstieg folgte alsbald volles Chor-Tutti. Konzertmeisterin Johanna Pfister spielte ihren Part in vornehmer Zurückhaltung vorbildlich. Wiederum von John Rutter stammen die zwei Titel «The Lord Bless You and Keep You» und «Look at the World». Vom Klavier elegisch angestimmt, gefiel die eigenständige Stimmführung in vorwiegender Verhaltenheit des Chores, ehe der Klang partiturgerecht Intensivierung erfuhr. Zu G.F. Händel gelangte das Programm mittels «Rejoice» aus dem «Messiah» HWV 56 zurück. Während Barbara Meldau jetzt an der Orgel sass, boten Solistin Diomari Montoya und Konzertmeisterin Johanna Pfister mittels virtuoser Bogenführung resp. agiler Stimmführung Agilität erster Güte.

Einer der bemerkenswerten Komponisten Englands war William Walton. Von ihm stammt der «Crown Imperial March», welcher Maria Mark denn auch titelgemäss (in den zwei Aussenteilen) impetuos anging, um im Mittelteil dumpfere Registrierung hören zu lassen. Satte Punkierungen und hervorgehobene Chromatik verliehen der Komposition und der Programmüberschrift passendstenen Charakter.

Im zweiten Teil in «Love Is All Around»  agierten Chormitglied Daniel Eschmann zurückhaltend als Solist und Jan Meldau als Schlagzeuger. Die Männerstimmen im Chor verliehen der Komposition von «The Troggs/Wet Wet Wet» im titelgebenden Stück satte Grundlage, ehe sich Ulrich Meldau am Flügel betätigte, um die Kompositionen «Stand By Me» von Ben E. King und «I Can’t Stop Loving You» von Don Gibson/Ray Charles zu begleiten. Die Chorgemeinschaft mit Diomari Montoya als Solistin – dieses Mal im kraftvollen Belting – agierte stets vordergründig, guter Schwung machte sich breit, in der Dynamik immer vielfältiger, Schmiss kam auf. So füllte die Schlussnummer «With A Little Help From My Friends» von den Beatles in Voll-Besetzung dank voller Pulle den Kirchenraum und versetzte das Publikum in höchste Begeisterung – mit stehender Ovation – zu animiertem Mitsingen.

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