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Die 17-jährige Bernerin Xenia Buri setzt auch am grossen Meilemer Leichtathletik-Meeting neue Massstäbe: mit einem U18-Europarekord und den U18- wie auch U20-Schweizerrekorden in der Königsdisziplin 100m.
Von ihrem Nimbus hat die Kunststoffbahn auf der Meilemer Allmend seit über 30 Jahren nichts verloren: Meilen verfügt über eine schnelle Bahn,
«Aufs Tapet gebracht» hat diesen Ruf einst Dave Dollé. Noch auf der alten Bahn mit anderer Ausrichtung lief der damalige Ausnahmekönner aus Richterswil die 100 m in 10,25 Sekunden, damals Schweizer Rekord. 1993 war das. Nun schrieb die junge Berner Sprinterin Xenia Buri ein neues, hoch eindrückliches Sprint-Kapitel im Bezirkshauptort: Schweizer Rekord bei den U20 und den U18 in einem, zudem U18-Europarekord egalisiert, Platz 2 in der U18-Weltjahresbestenliste.
11,24 Sekunden sind an diese Affichen gekoppelt. Um eine Klassezeit handelt es sich, eine Wahnsinnszeit für eine 17-Jährige. Um weitere 8 Hundertstel verbesserte Xenia Buri auf der Meilemer Allmend die beiden Schweizer Rekorde. Diese hatte sie bereits an Pfingsten in Zofingen an sich gebunden. Wie exzellent diese Marke ist, unterstreichen mehrere Vergleiche. Noch im letzten Jahr hatte der Rekord der älteren Kategorie bei 11,37 gelegen, bei den U18 gar bei 11,51.
Potenzial am Start
In der Schweizer Elite-Jahresbestenliste figuriert Buri vor sämtlichen zum Teil hochqualifizierten Schweizer Sprint-Spezialistinnen. «Ich bin überglücklich und staune auch, wie es immer noch schneller geht», sagte Buri. Vom Optimum spricht sie dennoch nicht: «Auf den ersten 20 Metern kann ich sicher noch besser beschleunigen.»
Eine besondere Freude machte ihr hingegen, «wie ich die Distanz gefühlt locker habe durchziehen können.» In diesem Punkt sieht sie sich bereits sehr nahe am aktuellen Optimum. Und zu sagen ist auch: Wohl noch bemerkenswerter einzuschätzen sind die 11,26 Sekunden – bei lediglich 0,2 m/s Windunterstützung entgegen den 1,2 m/s in Lauf 1.
Ob dem neuen Standard freut sich Xenia Buri riesig. Gleichzeitig hält sie aber auch fest: «Es gibt weiterhin Punkte, die sich verbessern lassen.» Die Videoanalyse mit Trainer Daniel Ritter (dem ehemaligen 400m-Hürdenläufer und heutigen Chef des Leistungszentrums Bern) sollen darüber Aufschluss geben. Trainer Ritter sagte: «Heute haben wir den Fokus auf den Start gelegt, doch ich könnte mir noch mehr Aggressivität vorstellen.» Die Herausforderung für Trainer und Athletin wird jetzt darin bestehen, dass sich die hervorragende Verfassung bis zu den Europäischen Jugendspielen von Mitte Juli in Skopje halten lässt. Oder sogar weiter optimieren.
Meilemer Topleistung
Gar für mehr Publikumsapplaus als Xenia Buri sorgte die Hochspringerin Céline Weber. Erklärt ist dies zum einen durch eine ebenfalls formidable Leistung. Nachdem die 19-Jährige mit 1,82 m eine persönliche Besthöhe im Hochsprung aufgestellt hatte, meisterte sie auch 1,84 m – ebenfalls im ersten Versuch.
Ins Gewicht aber fiel auch der «Heimvorteil». Weber stammt aus Meilen. «Dies ist meine Heimanlage», sagt sie. Im LC Meilen profilierte sie sich früh, zog sodann weiter zum LC Zürich. Mittlerweile trainiert sie unter Rekord-Coach Alain Wisslé in Basel, wo sie auch studiert. Unerwartet kam für Céline Weber die Meilemer Leistung insofern, als dass sie in der Vorwoche gekränkelt hatte und mit dem Training aussetzen musste. Nun gilt es für «das neue Hochsprung-Erfolgspaar», den Formaufbau im Hinblick auf die U20-Europameisterschaften im August in Tampere (Finnland) weiter zu verfeinern.
Ebenfalls profilieren konnte sich mit Ronny Wüthrich ein weiterer Meilener in einem Zürcher Dress (TV Unterstrass). Mit 7,33 m sprang der 20-jährige Mehrkämpfer auf Platz 2, lediglich 8 cm trennten ihn vom Weitsprung-Juwel Noah Hasler.
Über 1000 Starts auf der
Allmend
Der LC Meilen profilierte sich als Organisator mit Wetterglück und einem feinen Riecher. So nutzten die Meeting-Macher nach dem Hürdensprint die Möglichkeit, die Laufrichtung zu wechseln. Die Topzeiten nicht nur von Buri und Co. über 100 m honorieren diesen Zusatzaufwand.
Und vereinzelte zeichneten sich auf der Bahn aus. Hervorzuheben gilt Arthur Penstone. Bei seiner «Abschiedsvorstellung» vor seinem Umzug nach Belgien durchbrach der 16-Jährige über 3000 m die 9-Minuten-Grenze deutlich und realisierte mit 8:52,24 Minuten den feinen dritten Platz. Auch der drei Jahre ältere Linus Messmer durchbrach erstmals die 9 Minuten mit 8:58,63 Minuten und Platz 5. Gar einen Sieg feierte Anna Scherrer. Die 14-Jährige gewann den Nachwuchs-Hochsprung mit neuer Besthöhe von 1,56 m.
Und die Meilemer Organisatoren? Sie freuten sich über alle Topleistungen sowie die enorme Zahl von über 1000 Starts.
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