Franziska Uhlig wirkt seit diesem Jahr ehrenamtlich als lokale Fledermausschützerin der Gemeinde Meilen. Sie nimmt Beobachtungen zu Fledermaus-Unterschlüpfen gerne entgegen.

Loopings und Kurven

Im Frühjahr erwachen die bundesrechtlich geschützten, nacht- und dämmerungsaktiven Flugkünstler aus ihrem Winterschlaf und beziehen ihre Sommerquartiere, wobei die trächtigen Weibchen unter sich bleiben und ihre Jungen gemeinsam gebären und aufziehen.

Anfang Juli können Weibchen und Junge in der Morgendämmerung bei diversen Flugübungen als Schwarm beobachtet werden. Sonst sind Fledermäuse erkennbar, wenn sie in der späten Dämmerung oder nachts in Loopings oder engen Kurven entlang von Hecken, an Waldrändern, in den Gärten rund um Obstbäume oder in der Nähe von Gewässern ihre Beute jagen.

Grosse Ökosystemleistung der Fledermaus

Die Reichweite der Laute variiert je nach Art zwischen 5, 10 und selten 110 Metern, weswegen das Ortungssystem vieler Arten in Gebieten ohne Bäume oder Hecken versagt. Aber dort, wo die Tages- und Jagdquartiere samt Flugkorridoren ausreichend dunkel liegen, vertilgen sie pro Nacht alle Insektenarten, die ihnen ins «Hörbild» fliegen, seien das Tiger- oder andere Mücken oder Dutzende flugunfähige Käfer, die sie vom Laub absammeln. Ihre jährliche Ökosystemleistung wird auf mehrere Millionen Franken geschätzt.

Fledermaus-Unterschlüpfe melden

Echoortung und Flug verbrauchen so viel Energie, dass Fledermäuse tagsüber gut versteckt, abgewandt von nächtlicher Beleuchtung, frei anfliegbar, zugluftfrei, nicht zu heiss und sicher vor Mardern, Katzen, Greifvögeln oder Tauben schlafen müssen. Hierfür nutzen sie kleine Spalten an Fassaden, Öffnungen in Storenkästen oder Zwischendächern sowie Höhlen und Spalten an alten Bäumen.

Wer solche Fledermaus-Unterschlüpfe beobachtet, darf sich bei Franziska Uhlig (franziska.uhlig@formlos.ch) melden.

Allgemeine Informationen zum Fledermausschutz und zu Veranstaltungen in der Region sind bei der Stiftung Fledermausschutz (www.fledermausschutz.ch) erhältlich.