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Dem heimischen Braunbrustigel geht es schlecht – nach Millionen von Jahren auf unserem Planeten steht er mittlerweile auf der roten Liste der gefährdeten Tiere. Zwischen März und April erwachen die Igel aus dem Winterschlaf und begeben sich auf Futtersuche – doch sie sind geschwächt und auf Unterstützung angewiesen.
Nach dem langen Winterschlaf haben Igel oft ein Drittel ihres Körpergewichts verloren. Um ihre Reserven wieder aufzufüllen, benötigen sie dringend Wasser und Nahrung. Als Insektenfresser ernähren sich Igel von Käfern, Larven, Puppen, Raupen, Ameisen, Mücken und Spinnen.
Doch das Insektensterben macht es den Tieren schwer, ausreichend Nahrung zu finden. Aufgrund der schwindenden Nahrungsgrundlage wird in der Not die natürliche, artgerechte Insektennahrung immer mehr durch für Igel schädliche Schnecken ersetzt. Durch diese Nahrung werden Parasiten übertragen und die unterernährten Tiere werden noch zusätzlich krank. Ein kurzfristiges, gezieltes Futterangebot durch den Menschen kann vom Winterschlaf geschwächten Igeln helfen. Dazu eignet sich Nass- oder Trockenfutter für Jungkatzen mit hohem Eiweissanteil. Kommerzielle Igelfutter enthalten oft zu viele Kohlenhydrate und sind für Igel ungeeignet. Wichtig ist, dass das Futter vor anderen Tieren wie Katzen, Mardern oder Füchsen geschützt wird – hierfür werden im Handel spezielle Futterhäuser angeboten.
Für kommerziell oder selbstgebaute Futterhäuser sollte gelten:
Die Zufütterung sollte jedoch zeitlich begrenzt sein und nicht dazu führen, dass sich mehrere Igel an einem Ort sammeln – das erhöht das Risiko von Infektionen und Parasitenübertragungen.
Vorsicht bei Gartenarbeiten
Mit dem Frühlingsbeginn starten viele Menschen mit den Gartenarbeiten – dabei lauern Gefahren für Igel:
Naturnahe Gärten schützen Igel langfristig
Der beste Schutz für Igel ist ein intakter Lebensraum. Gärten, die naturnah gestaltet sind, bieten Nahrung und Rückzugsorte. Laub-, Ast- und Komposthaufen sind wertvolle Lebensräume für Insekten – und damit auch für Igel.
Zusätzlich sollten Schächte und Wasserbecken abgedeckt oder mit einer Ausstiegshilfe versehen werden, um zu verhindern, dass Tiere hineinfallen und nicht mehr herauskommen.
Igel in Not – was tun?
Wer einen kranken oder verletzten Igel findet, sollte das Tier vorsichtig mit Handschuhen oder einem Tuch sichern und es in eine mindestens 30 cm hohe Kiste setzen.
Pro Igel Notfallnummer: 0800 070 080 (täglich 16.00 – 20.00 Uhr). Weitere Pflegestationen findet man auf: www.igelzentrum.ch oder www.proigel.ch
Schwer verletzte Igel sollten schnellstmöglich zu einem igelkundigen Tierarzt gebracht werden.
Appell an Autofahrer
Im Frühling überqueren viele Igel auf der Suche nach Nahrung oder einem Partner die Strassen – mit oft tödlichen Folgen. Man sollte besonders in Dörfern und Städten aufmerksam fahren.
Falls ein Igel auf der Fahrbahn sitzt, sollte er vorsichtig in seiner Laufrichtung über die Strasse getragen und 2 – 3 Meter vom Strassenrand entfernt abgesetzt werden. Es sollten dafür Handschuhe oder ein Tuch verwendet werden und auf die eigene Sicherheit geachtet werden.
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