Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Elektroautos zu Hause laden

Der Marktanteil der Elektrofahrzeuge in der Schweiz erreichte in den letzten beiden Jahren Spitzenwerte mit 24,3% der Neuzulassungen, wobei der Anteil am Gesamtstromverbrauch aktuell rund 0,6% beträgt.

Das öffentliche Ladenetz der Schweiz befindet sich noch im Aufbau. Vor allem an Autobahnen, aber auch bei Tankstellen und Energieversorgern, in Parkhäusern und bei Geschäften finden sich immer mehr Schnellladestationen.

Autofahrer fahren in der Schweiz im Schnitt pro Tag ungefähr 40 Kilometer, wofür die Lade-Möglichkeiten zu Hause oder am Arbeitsplatz grundsätzlich reichen. Die Kombination mit Solarstrom ist dabei eine nachhaltige Lösung.

Mögliche Ladetechniken

Zuhause kommt das AC-Laden mit Wallboxen zum Einsatz. Beim AC-Laden (AC = alternating currant) geschieht die Umwandlung im On-Board-Charger des E-Autos vom Haushalts-Wechselstrom in Gleichstrom, weil Akkus nur Gleichstrom vertragen.

Bei Schnellladestationen geschieht die Umwandlung im grösseren und effizienteren Stromwandler der Ladestation; das E-Auto wird direkt mit Gleichstrom geladen. Das DC-Laden (DC = direct currant) geht daher deutlich schneller.

Warum ein Lademanagement?

Im Mehrfamilienhaus sorgt ein dynamisches Lademanagement-System dafür, dass mehrere Elektroautos gleichzeitig und effizient geladen werden können, ohne die bestehende Stromversorgung zu überlasten und kostspielige Netzverstärkungen nötig zu machen. Dabei werden Faktoren wie die verfügbare Ladeleistung, die Tarife des Stromanbieters und die individuellen Ladeprofile der Nutzer berücksichtigt. Über ein Abrechnungssystem lässt sich jede Ladung zuordnen, meist mit einer App überwachen und entsprechend verrechnen.

Keine Bewilligung für die Ladestation

Nicht öffentlich zugängliche Ladestationen für Elektrofahrzeuge an bestehenden Fahrzeugabstellplätzen benötigen keine Bewilligung und sind auch nicht meldepflichtig. Öffentlich zugängliche Ladestationen müssen lediglich beim Bauamt gemeldet werden. Wenn 30 Tage nach Eingang der Meldung nichts angeordnet wird, kann die Anlage erstellt werden. Bei öffentlichem Interesse oder tangierten Rechten Dritter kann auch ein Baubewilligungsverfahren zur Anwendung kommen.

Bidirektionales Laden

Bidirektionales Laden bedeutet, dass der Strom nicht nur Richtung Autobatterie läuft, sondern ins Haus zurückgespiesen werden kann und so als Energiespeicher funktioniert. Dies ist besonders sinnvoll für Haushalte mit eigener Fotovoltaikanlage und steigert die Energieautarkie. Aktuell gibt es in der Schweiz nur einen zertifizierten Anbieter für bidirektionale Ladestationen: sun2wheel. Der Preis einer bidirektionalen Ladestation entspricht in etwa den Kosten einer stationären Batterie mit rund 11 bis 15 kWh Kapazität. Voraussetzung ist natürlich ein Elektroauto, das diese Technologie nutzen kann, und von diesen gibt es bisher eher wenige in der Schweiz. Ein grosser Vorteil des bidirektionalen Ladens liegt darin, das es die Amortisationszeit einer Photovoltaikanlage erheblich verkürzt.

Förderungen im Kanton Zürich

Der Kanton Zürich unterstützt private Bauherrschaften finanziell bei der Basis-Installation in Ein- und Mehrfamilienhäusern mit 500 Franken pro Parkplatz bis 15 Parkplätze, ab dem 16. Parkplatz mit 300 Franken pro Parkplatz. Eine bidirektionale DC-Ladestation in Wohnbauten wird mit 2000 Franken gefördert.

Fitte Immobilie

Eine Ladestation und ein Lademanagement für Elektrofahrzeuge macht eine Immobilie fit für die Elektromobilität und ist eine zukunftsweisende Investition.

Unter www.energiefranken.ch findet man alle Informationen zu Energieberatungs- und Förderungsangeboten in der Gemeinde Meilen.

/Bettina Ebert Stoll, Energieberaterin, info@ebertstoll.ch, Tel. 079 215 12 51

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