Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Neulich in Meilen: Thank God It’s Christmas

Neulich sass ich in der Bar und trank ein Bier. «Thank God It’s Christmas», sagte ich und hielt Roger mein Bier hin. Der schaute mich fragend an. «Gott sei Dank ist Weihnachten», übersetzte ich.

«So viel Englisch kann ich schon», sagte Roger. «Mein Fragezeichen betraf mehr den Inhalt deines Satzes. Ich jedenfalls bin froh, dass noch nicht Weihnachten ist.» Ich hielt noch immer mein Glas in seine Richtung, und endlich stiess er mit seinem dagegen. «Ein Song von Queen heisst so, und den hört man nun immer wieder im Radio und in den Läden», erklärte ich. «Ja, den kenne ich», sagte Roger. «Trotzdem bin ich froh, dass ich noch eine ganze Adventszeit lang Zeit habe, mich auf das grosse Fest vorzubereiten.» – «Ich natürlich auch», meinte ich. «Aber mir hat der Song zu denken gegeben. Denn er erzählt von Weihnachten als einer sehr speziellen Nacht, die die ganze Welt teilt.» – «Die ganze Welt?» Roger war skeptisch. «Jedenfalls weite Teile der Welt. Wie auch immer. Dort heisst es: ‘Let it be Christmas every day.’» – «Jeden Tag Weihnachten?» – «Weil diese Nacht so besonders ist, weil es da um Frieden und Freude geht!» Roger dachte nach. «Der Gedanke ist schön.» – «Und natürlich», fuhr ich fort, «geht es dabei nicht darum, täglich so ein Fest zu machen.» – «Ist schon klar», unterbrach mich Roger. «Die Idee von Weihnachten, die Botschaft sollte durchs ganze Jahr tragen.» – «Das ist es, was mich zum Denken angeregt hat. Und da ist etwas Wahres dran. Jedenfalls habe ich mir vorgenommen, mir schon in der Adventszeit täglich vorzusagen: ‘Jeder Tag soll von Frieden und Freude bestimmt sein.’» – «Dann lass uns heute damit beginnen und gleich noch eine Runde bestellen», sagte Roger und gab Jimmy ein entsprechendes Zeichen. «Ihr seid gut gelaunt heute», meinte Jimmy, als er uns die Gläser hinstellte. «Wir haben entschieden, es nun täglich Weihnachten werden zu lassen», erklärte Roger. «Wenn das bedeutet, dass ich auch täglich weihnachtlichen Umsatz mache, soll mir das recht sein», meinte darauf Jimmy mit einem Lächeln und wandte sich wieder anderen Gästen zu. Als wir ausgetrunken hatten, verabschiedete ich mich, und sagte zu Jimmy: «Bis in einer Woche.» Und er antwortete: «Bis nächste Woche!» Ich trat nach draussen, summte den Song von Queen und dachte: Es wäre tatsächlich schön, wenn jeden Tag Weihnachten wäre.

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