Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Humanoider Roboter auf dem Dorfplatz

Am vergangenen Freitag hatten Gemeindepräsident Christoph Hiller und ein paar junge Schaulustige seltenen Besuch. Der erste humanoide Roboter machte exklusiv in Meilen Halt.

Bei wunderbarem Herbstwetter begrüsste er die Anwesenden auf dem Dorfplatz freundlich winkend und den Gemeindepräsidenten mit Handschlag. Der aus China stammende «G1» oder «Alpi», wie der Meilemer Pascal Kaufmann ihn liebevoll nennt, ist der erste Roboter dieser Art.

Schon Putzen wäre eine grosse Herausforderung

Er kann selbständig aus dem Liegen aufstehen, alleine gehen, und wenn er geschubst wird, sich auffangen ohne hinzufallen. Künftig soll er Aufgaben lösen können und damit beispielsweise in Alters- und Pflegeheimen von Nutzen sein. Kaufmann hat den Auftrag bekommen, mit seiner Firma Mindfire das «Hirn» des Roboters entsprechend zu programmieren.

Die vielen Kinder, die vor Ort waren, legten eine grosse Neugierde an den Tag und konnten nicht nahe genug an diese menschenähnliche Maschine herantreten. Das war unter anderem auch die Botschaft, die Kaufmann mit dem Auftritt in Meilen vermitteln wollte: Es gibt keinen Grund, vor diesen Robotern Angst zu haben. Denn selbst einfache Arbeiten wie Putzen sind für G1 bereits eine grosse Herausforderung. Dafür muss man nämlich einen Putzlappen von einem Tischtuch unterscheiden können, man muss wissen, ob der Lappen nass oder trocken, schmutzig oder noch brauchbar ist. Oder – um die Gedanken noch etwas weiterzuspinnen – woher soll ein humanoider Roboter wissen, dass man eine heisse Pfanne nicht auf ein Plastikgeschirr abstellen darf und dass man Elektrogeräte besser nicht mit Wasser reinigt?

Kontextwissen, Tastsinn und Sehvermögen fehlen

Für all diese Fähigkeiten, die für einen Menschen selbstverständlich sind, braucht es Kontextwissen, Tastsinn und Sehvermögen. Forscher für Robotik gehen daher davon aus, dass es noch Jahrzehnte dauern wird, bis Roboter eine echte Hilfe im Haushalt oder in Pflegeeinrichtungen sein werden. Nach einer guten halben Stunde wurde die Demonstration beendet, «Alpi» in seinen Koffer verpackt und für den Transport vorerst wieder zurück nach China verstaut.

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