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Das Sinfonie Orchester Meilen präsentiert an der diesjährigen Serenade ein abwechslungsreiches Programm mit manch musikalischer Zauberei von Humperdinck, Dvorák, Mozart und Rossini. Und hofft auf gutes Wetter.
Im Vorspiel zur Oper «Hänsel und Gretel» von Engelbert Humperdinck taucht die erste Hexe auf. Wie wir wissen, hat sie Übles im Sinn, wird aber von den klugen Kindern überlistet.
Eine Erzählung wird in Musik
übersetzt
Das spätromantische «Märchenspiel in drei Bildern» wurde 1893 uraufgeführt. Es ist das bekannteste Werk des Komponisten und die erste erfolgreiche Kinderoper. Der Schluss der Ouvertüre verweist auf den glücklichen Ausgang der Geschichte; in sattem C-Dur erklingt das Motiv «Die Hokus-Pokus-Hexerei ist nun vorbei».
Nach einem heiteren Intermezzo folgt die nächste Hexe. Es ist die «Mittagshexe» von Antonin Dvorák, eine sinfonische Dichtung aus dem Jahre 1896. In dieser Gattung wird eine Erzählung in Musik übersetzt – und die hat es an Dramatik in sich: An einem anfänglich idyllischen Tag nervt ein kleines Kind, die meckernde Oboe, seine zunehmend überforderte Mutter. Sie bekommt das Kind, selbst mit intensivem Streichereinsatz, nicht in den Griff und droht ihm mit der Mittagshexe. Die erscheint wirklich, als drohende Bassklarinette, und nachdem die Mittagsglocke zwölfmal geschlagen hat, ist der Spuk vorbei. Der ahnungslose Vater findet die Mutter ohnmächtig am Boden. Das Kind ist tot.
Musikalische Vogelwelt
Zwischen Spuk und Hexenzauber erklingt konzertante Unterhaltung. Das Divertimento – italienisch für Vergnügen – KV 138 für Streicher komponierte der 16-jährige Wolfgang Amadeus Mozart nach seiner zweiten Italienreise 1772. Die drei kurzen Sätze Allegro, Andante und Presto sind im damals angesagten italienischen Stil gehalten: Leichtigkeit und Virtuosität, weitgespannte Melodiebögen der ersten Geigen, das wehmütige Cantabile im Mittelsatz, das Furioso Presto am Schluss.
Passend zur lauschigen Umgebung taucht zum Schluss noch ein spezieller Vogel auf. In der Ouvertüre zu Gioachino Rossinis Oper «Die diebische Elster» kommt das Publikum nach festlichem Auftakt in den Genuss einer musikalischen Vogelwelt mit zwitschernden Streichern und tirilierenden Holzbläsern. Im 1817 entstandenen Melodram wird die Elster des Diebstahls von Gold und Silber überführt. Dass Elstern stehlen, gehört zwar ins Reich der Legenden – trotzdem ist es vielleicht ratsam, an den schönen Sommerabenden ein Auge auf Gold- und Silberschmuck zu haben.
Nach dem Konzert wird das Publikum um einen Beitrag in die Kollekte gebeten.
Serenade SOM, Freitag, 28. Juni, 20.00 Uhr, Feldmeilen, Mariafeld, General-Wille-Strasse 165. Veranstaltet vom Quartierverein Feldmeilen, Apéro im Anschluss.
Bei schlechter Witterung: reformierte Kirche Meilen.
Samstag, 29. Juni, 20.30 Uhr, Riedsteg-Platz, Uetikon a.S. Kulinarische Begleitung durch die Riedsteg-Platz-Gastronomen.
Bei schlechter Witterung: Riedsteg-Saal, Uetikon a.S.
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