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Meilemer Klein- und Kleinstbauten, Teil VI: Schuppen

Während Scheunen Lagerhäuser für Heu sind, ist ein Schuppen (zürichdeutsch «Schopf») für die Lagerung von Unterschiedlichstem gedacht: etwa Materialien, Geräte oder Fahrzeuge.

Auch die Wetzikon-Meilen-Bahn hatte ihren «Schuppen». Foto: OMM

Im letzten Fall – der Lagerung von Fahrzeugen – kann man auch von einer Remise sprechen. Güterschuppen und Verwandtes nennen wir auch in der Mundart so und nicht, wie sonst, «Schopf».

Grosse Schuppen

Viele Schuppen gehören nicht zu den Kleinbauten, die wir hier behandeln, und fallen deshalb im Prinzip ausser Betracht. Dennoch erachten wir zwei von ihnen aus unterschiedlichen Gründen für hier erwähnenswert.

Zuerst ist es der in letzter Zeit bekannteste Meilemer Schopf (oder war er einst eine Scheune?), der neulich am Sterneggweg zum Wohnhaus umgebaut worden ist (Bauherrin ist die reformierte Kirchgemeinde). Er ist vermutlich schon im 18. Jahrhundert erbaut worden, gehörte jedenfalls 1814 «Gmd. Mezger Leuthold» und ab 1823 «Schullehrer Jac. Keller».

Sodann erwähnen wir aus nostalgischen Gründen den längst verschwundenen Schuppen der einstigen – 1903 bis 1950 bestehenden – Wetzikon-Meilen-Bahn (W.M.B.) ganz im Osten des heutigen Bahnareals.

Schuppen als Mehrzweckbau

Einen höchstens noch knapp als Kleinbaute durchgehenden Schopf in Obermeilen nennen wir wegen seines Ursprungs und seines Wandels: Er wurde 1900 als Lohzigerschopf errichtet, war aber auch einmal Hühnerhaus und dient heute für Baumspritze und andere Gerätschaften. Was Loh- oder Looziger sind? Bei der klassischen Grubengerbung wurde zerkleinerte Baumrinde, genannt Lohe, als Gerbstoff verwendet. Getrocknet wurde sie als Heizmaterial zusammengepresst in der Form eines Zigerstocks (wie der eines Glarner Zigers), den man dann in der Mundart «Looziger» nannte.

Klein- und Kleinstbauten

Ansonsten geben Schuppen als Kleinbauten, so häufig und so uneinheitlich bezüglich Grösse sie vorkommen, architektonisch nicht gerade viel her. Anders verhält es sich bei wirklichen Kleinstbauten, mundartlich «Schöpfli» genannt. Dafür geben wir hier fürs Erste bloss ein Müsterchen, das im Weiler Burg 1923 als «Geflügelhaus» errichtet wurde und später einem öffentlichen Zweck diente. Auf solche «Schöpfli» kommen wir das nächste Mal zurück.

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